Scheinheilige Wirtschaftsbosse

Scheinheilige Wirtschaftsbosse
(AP/Archiv)

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Europas Exporte haben im Juni deutlich zugelegt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat die EU 17 Prozent mehr exportiert.

Das ist ein gutes Zeichen, vor allem da die für die europäische Industrie so wichtige Maschinenbau- und Kraftfahrzeugbranche in den ersten fünf Monaten dieses Jahres neun Prozent mehr exportiert hat als noch in den ersten fünf Monaten 2010.

Natürlich hat die Euro-Schwäche im Vergleich zum US-Dollar die europäischen Ausfuhren beflügelt. Doch das zeichnet nicht das gesamte Bild. Denn auch die Importe haben mit einem Plus von zehn Prozent in den ersten fünf Monaten deutlich zugelegt, auch wenn ein Teil dieses Anstiegs natürlich auf höhere Energiekosten zurückzuführen ist.

Das zeigt, dass sowohl die Verbraucher in Kauf- als auch die Unternehmen in Investitionslaune sind. Der Handelsbilanzüberschuss der Eurozone hat sich im Juni im Vergleich zum Mai verdoppelt, im Vergleich zum Juni 2011 liegt er sogar 74-mal höher.

So schlecht kann es also nicht um die Zuversicht in unserer Wirtschaft bestellt sein, wie das manche Forschungsinstitute glauben machen wollen. Die wirtschaftliche Lage schlechtreden, um so leichter ihre Sozialkürzungsprogramme durchziehen zu können, das scheint die Strategie vieler Konzernchefs und Politiker in Europa zu sein. Ihre scheinheilige Argumentation ist wieder mal durch die guten Wirtschaftsdaten widerlegt worden.