„Troika“-Bericht kommt am 24. Oktober

„Troika“-Bericht kommt am 24. Oktober
(PHOENIX/Wizorek)

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Die internationalen Kontrolleure werden den Fortschrittsbericht zu den Sparanstrengungen Griechenlands möglichst am 24. Oktober vorlegen, so Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker im deutschen TV.

In der Phoenix-Sendung „Unter den Linden – Spezial“, sagte Juncker, er sei davon überzeugt, dass danach grünes Licht für die Auszahlung der nächsten Kredittranche in Höhe von acht Milliarden Euro gegeben werden könne.

„Es wird doch so sein, dass Griechenland die Bedingungen erfüllen wird“, sagte Juncker. Derzeit prüfen die Experten der „Troika“ von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) die Bücher in Athen.

Juncker warnt vor Staatspleite

Juncker warnte erneut eindringlich vor einer möglichen Staatspleite Griechenlands. Das würde „das gesamte internationale Finanzsystem ins Wackeln“ bringen. Die Eurozone würde das zwar „überleben“, aber der Preis dafür wäre sehr hoch.

Zu möglichen Dominoeffekten, bei denen auch große Länder wie Italien Hilfen aus dem EFSF-Rettungsschirm brächten, erklärte er: „Käme es zum Gau, dann reicht natürlich die inhaltliche Ausstattung, die finanzielle Ausstattung des Schirms nicht. Das weiß jeder.“

Keine Erweiterung vom Rettungsschirm

Dennoch sollte der Rettungsschirm EFSF nicht abermals erweitert werden, sagte Juncker. Für die Bewilligung weiterer Milliardensummen seien die Parlamente in der Eurozone derzeit ohnehin nicht bereit. „Das würde im absoluten parlamentarischen Chaos enden.“ Es müsse aber überlegt werden, wie die Rettungsschirm-Instrumente so effizient wie möglich gestaltet werden könnten.

Mit Blick auf die Finanzkrise von 2008 und den nun erneut kriselnden Finanzsektor übte Juncker Selbstkritik. „Ich bin selbst mitschuld, wenn ich mir das so recht überlege.“ Die Europäer seien nicht „reaktionsschnell“ genug und würden dem Tempo der Finanzmärkte nur hinterherhinken. Es brauche Zeit, Finanzmärkte über Grenzen hinweg zu regulieren.

„Demokratien sind eine komplizierte Veranstaltung.“ Europa habe auch beim Thema Finanzmärkte verschiedene Ansichten. „Die Europäer ziehen schon an einem Strang, aber jeder zieht an einem anderen Faden des Strangs“, sagte Juncker, der am Freitagmorgen die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen wollte.