Bankangestellte sind sauer

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Protestaktion der Mitarbeiter der RBC Investor Services Bank S.A. am Mittwoch auf Belval. der Kollektivvertrag für die Angestellten ist Ende 2016 ausgelaufen. Hinter den Kulissen wird verhandelt.

Ein wirkliches Geheimnis ist es nicht; im Bankensektor kriselt es. Es sind nicht die Geschäfte die schlecht laufen, sondern in Sachen Personal läuft es zurzeit nicht so hervorragend.

Juniprämie

Juniprämie wird ein Zuschuss aufs Gehalt im Monat Juni genannt. Dieser diente ursprünglich als Urlaubszuschuss. Da diese Prämie laut Gewerkschaft im Kollektivvertrag, der von 2014 bis 2016 lief, verankert ist muss die Prämie weiterhin an Bankangestellte ausgezahlt werden.

Immer häufiger hört man von Entlassungen bei diversen Banken. Gewerkschaften kritisieren, dass bei den Entlassungsverfahren nicht die angemessenen juristischen Prozeduren eingehalten werden.

Fast 300 Teilnehmer

Auch bei den Arbeitsbedingungen für Bankangestellte scheint es nicht rosig auszusehen. Während der Mittagspause fand bei der RBC Investor Services Bank S.A. auf Belval eine Protestaktion statt.

Zwischen 250 und 300 Mitarbeiter hatten sich im Eingangsbereich des Gebäudes versammelt. Die Gewerkschaftsvertreter hielten Schilder hoch auf denen Stand: „Wir wollen unsere Prämie“.

Vertreter der Gewerkschaften erläuterten, dass ihr Arbeitgeber sich weigere die Juniprämien für die Angestellten auszuzahlen. Laut ihrem Kollektivvertrag würde den Mitarbeitern diese zustehen. Einziges Problem bei dem Ganzen: der Kollektivvertrag für Bankangestellte ist Ende 2016 ausgelaufen.

Problematische Verhandlungen

Zurzeit befinden sich die Gewerkschaften ALEBA, OGBL-SBA und LCGB-SESF in den Verhandlungen für die Erneuerung des Kollektivvertrags. Allerdings gestalteten sich diese Verhandlungen äußerst problematisch, bestätigen die Vertreter von OGBL und LCGB.

In einer Pressemitteilung, die ihm Rahmen der Protestaktion an diverse Presseorgane geschickt wurde schreiben die Gewerkschaften: „Für uns ist diese Verhandlungsmethode nicht akzeptabel.“

Angebot abgelehnt

Laut Gewerkschaften habe man der Bankenvereinigung ABBL, die in die Verhandlungen eingebunden ist, ein Angebot unterbreitet. Diesem Angebot zufolge schlagen die Gewerkschaften vor den aktuellen Kollektivvertrag zu verlängern, jedoch mit einer Lohnerhöhung von einem Prozent zusätzlich zur Konjunkturprämie (auch Juniprämie genannt). Dieser Vorschlag wurde laut Gewerkschaften jedoch abgelehnt und somit wurde auch verweigert den Arbeitnehmern die Juniprämie auszuzahlen.

Die Gewerkschaften sind der Auffassung, dass die ABBL einen Kollektivvertrag aushandeln möchte der auf der individuellen Bewertung liegt. Dies bedeutet den Gewerkschaftsvertretern zufolge dass nur Prämien an die Mitarbeiter ausgezahlt werden die mehr geleistet haben als andere. Dies sei jedoch gesetzeswidrig, denn die Juniprämie stünde laut Gesetz jedem zu dessen Arbeitsvertrag an den Kollektivvertrag gebunden sei, so OGBL, LCGB und ALEBA weiter.

Leistungsdruck

Die Gewerkschaftsvertreter sind sich einig, dass sie sich zusammen mit den Mitarbeitern von RBC Investor Services Bank S.A. gegen jeden Abbau finanzieller oder sozialer Errungenschaften wehren möchten.

Der Leistungsdruck auf die Bankangestellten im gesamten Sektor werde immer stärker. Es sei nicht leicht in diesem Bereich, bestätigen die Gewerkschaften. Aus diesem Grund seien sie erfreut darüber, dass die Mitarbeiter von RBC Investor Services Bank so zahlreich an der Protestaktion teilgenommen haben.