Samstag13. Dezember 2025

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15 Minuten arbeiten für einen Big Mac

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Luxemburg ist die Stadt mit der weltweit dritthöchsten Kaufkraft, nur in Zürich und in Sydney kriegen die Bürger mehr für ihr Geld. Dies geht aus dem rezenten weltweiten Kaufkraftvergleich der Schweizer Großbank UBS hervor.

Oslo, Zürich, Kopenhagen, Genf und Tokio sind die fünf teuersten Städte der Welt. Zu diesem Ergebnis kommt die UBS in der 14. Ausgabe ihrer Studie „Preise und Löhne“. Im März 2009 hat die schweizerische Großbank insgesamt 73 Weltstädte in Sachen Preise von Gütern und Dienstleistungen sowie in Bezug auf Löhne und Arbeitszeiten miteinander verglichen.
Im Ranking der teuersten Städte belegt Luxemburg – wenn die Mieten nicht in die Rechnung einfließen – den 14. Rang und liegt damit hinter der deutschen Bankenmetropole Frankfurt aber vor Los Angeles. Werden die ortsüblichen Wohnungsmieten aber berücksichtigt (im Schnitt machen diese inklusive Energie rund einen Viertel der gesamten Lebenskosten eines westeuropäischen Haushalts aus), so belegt Luxemburg den 18. Rang. Umringt ist die Hauptstadt des Großherzogtums in diesem Fall von London (17.) sowie Rom und München (beide 19.).

Die Top 5 der teuersten Städte mit Miete belegen New York, Oslo, Genf, Tokio und Zürich. Schlusslichter, also die Städte mit den niedrigsten Preisen, sind Kairo (Ägypten), Kuala Lumpur (Malaysia), Manila (Philippinen), Delhi und Mumbai (beide Indien). Wie weiter aus der Studie hervorgeht, haben sich die Preise in Ost- und Westeuropa seit der letzten Erhebung nur geringfügig angenähert. Der UBS-Warenkorb aus 95 Gütern und 27 Dienstleistungen ist in den Städten osteuropäischer Mitgliedsstaaten rund 35 Prozent günstiger zu erwerben als in westeuropäischen Metropolen. Zum Vergleich: In der Studie aus dem Jahr 2006 betrug die Preisdifferenz zwischen Ost- und Westeuropa rund 38 Prozent.

Löhne

Die höchsten Bruttolöhne erhalten im Vergleich der 73 Weltstädte die Arbeitnehmer in den Städten Kopenhagen, Zürich, Genf und New York. Luxemburg figuriert in diesem Ranking hinter München und vor Frankfurt auf dem achten Platz. Spitzenreiter im internationalen Lohnvergleich ist Zürich. Beschäftigte verdienen hier netto mehr als in jeder anderen Stadt der Welt. Luxemburg verbessert sich im Netto-Vergleich auf den insgesamt fünften Rang. Hinter wie bereits erwähnt Zürich sowie Genf, New York und Dublin. Wie die Autoren der Studie präzisieren hat sich gegenüber den Erhebungen von 2003 die diesbezügliche Rangfolge der Städte, von einer währungsbedingten Herabsetzung Londons abgesehen, nur geringfügig verändert. Zu den Orten mit den niedrigsten Durchschnittslöhnen zählen weiterhin die indischen Städte Delhi und Mumbai sowie Jakarta (Indonesien) und die philippinische Hauptstadt Manila.

Kaufkraft

Ein hohes bzw. ein niedriges Lohnniveau alleine sagt aber noch nichts über den Wohlstand in einer Stadt oder in einem Land aus. Erst wenn man die Preis- und Lohnniveaus zueinander in Beziehung setzt, erhält man ein Maß für die Kaufkraft der Löhne in den jeweiligen Städten. Betrachtet man nun die Nettolöhne, also die Einkommen nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben in den 73 von UBS registrierten Städten, so stellt man fest, dass im Vergleich zu den Bruttolöhnen einige Städte wie Kopenhagen sowie die deutschen Städte Berlin, Frankfurt, München an Kaufkraft verlieren. Die dänische Hauptstadt z.B. fällt vom ersten Rang bei der Bruttolohn-Kaufkraft auf den weltweit 16. Rang bei der Nettolohn-Kaufkraft.
Am meisten Güter verbleiben nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben den Erwerbstätigen in Zürich, gefolgt von Sydney, Luxemburg, Dublin und Miami. Die Schlusslichter bilden erneut Jakarta, Nairobi, Manila und Mumbai.

Um einen besonders anschaulichen Vergleich der Kaufkraft der verschiedenen Länder zu erhalten, bedienen sich die UBS-Leute bereits seit Jahren des sogenannten Big-Mac-Index. Dieser gibt Auskunft darüber, wie viele Minuten ein Arbeitnehmer in einer bestimmten Stadt im Durchschnitt arbeiten muss, um sich einen Big Mac leisten zu können. In der Big-Mac-Rangliste figurieren – wie übrigens auch in den Vorjahren – Tokio, die nordamerikanischen sowie die westeuropäischen Städte mit zwischen zwölf und knapp 20 Minuten an der Spitze. In Luxemburg beträgt die „Big-Mac-Arbeitszeit“ 15 Minuten. Mehr als zweieinhalb Stunden muss hingegen bei einem durchschnittlichen Nettolohn in Nairobi für einen Big Mac gearbeitet werden.

Erstmals als Vergleichinstrument für die Kaufkraft bedienten sich die Autoren bei ihrer diesjährigen Studie eines anderen global einheitlich erhältlichen Produkts: dem iPod nano mit 8 GB Speicher. Für ein solches Gerät muss man in Luxemburg zehn, in New York neun und in Jakarta sowie in Mumbai 93 bzw. 177 Stunden arbeiten.