Schifflingen: GemeinderatMetzeschmelz, Bildungslandschaft und ein wenig Streit

Schifflingen: Gemeinderat / Metzeschmelz, Bildungslandschaft und ein wenig Streit
Weg frei für die Rückkonvertierung der Metzeschmelz: Die Schifflinger Räte änderten am Freitag zeitgleich mit den Escher Kollegen den allgemeinen Bebauungsplan Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Bei der vorletzten Schifflinger Gemeinderatssitzung vor dem kommunalen Urnengang am 11. Juni standen die Bildungslandschaft und der Bebauungsplan der Metzeschmelz im Mittelpunkt. Und zum Schluss gab es noch ein wenig Streit.   

Wenige Wochen vor den Gemeindewahlen gab Schifflingens Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV) die Richtung vor, wenn auch mit einem freudschen Versprecher: Er hoffe, dass trotz Wahlkampf in der Gemeinderatssitzung der Mann gespielt werde, so Weimerskirch einleitend … um sich sofort zu verbessern, „der Ball natürlich und nicht der Mann“. Er schließe sich da selbst nicht aus, denn auch er treffe den Ball ab und zu nicht, was sich später bewahrheiten sollte. Allerdings treffe er auch ab und zu das Tor, so Weimerskirch. 

Das sorgte gleich einmal für eine entspannte Atmosphäre, die vier Stunden lang andauerte, ehe es in der Nachspielzeit der Sitzung dann doch ziemlich frontal auf den Mann ging, und nicht auf den Ball. Eine Motion der LSAP-Opposition hatte den Zorn des Schöffenrats heraufbeschworen. Dabei ging es um eine Diskussion, die bereits am 3. Februar für Streit im Gemeinderat gesorgt hatte. Damals hatte die Opposition die Frage gestellt, warum bei der Modifizierung des „PAG rue du Stade“ das dort befindliche Gebäude des Kinderheims (als früheres Rathaus) nicht gleichzeitig unter Denkmalschutz gesetzt werde. Deshalb brachte die LSAP eine Motion ein, die Bürgermeister Weimerskirch und seine Mitstreiter der schwarz-grün-blauen Mehrheit auf die Palme brachte, da dort von „Inaktivität“ des Schöffenrats die Rede ist.

Daraus entwickelte sich dann ein Schlagabtausch. Der zuständige Schöffe Albert Kalmes („déi gréng“) sprach davon, dass man mit der Denkmalschutzbehörde INPA die Inventur aller schützenswerten Gebäude in Schifflingen aufstelle und dass in diesem Dossier keine Eile bestehe. Carlo Feiereisen (LSAP) präzisierte, dass sich das Wort „inaktiv“ auf dieses Gebäude bezöge und nicht auf das Bemühen im Allgemeinen, man aber sehr wohl eine Dringlichkeit sehe, es zu schützen. 

Die Stimmung war gekippt und der Ball flog zwischen dem Schöffenrat und der Opposition hin und her. Bürgermeister Weimerskirch beschwerte sich über einen Artikel im LSAP-Magazin. Einmal mehr ging es um das Bautenreglement und den Einspruch des Innenministeriums (das Tageblatt berichtete). Zum Schluss war dann auch der vermeintliche Missbrauch des „Gemengebuet“ der Grünen und der DP für wahltaktische Zwecke ein Thema. 

Metzeschmelz

Begonnen hatte die rund fünfstündige Sitzung am Freitag mit einer Reihe Verkehrsreglemente. Um den Schleichverkehr aus Richtung Lallingen aus den Wohngebieten zu bekommen, werden eine Reihe von Straßen der Cité Emile Mayrisch „Anlieger frei“.

Höhepunkt der Gemeinderatssitzung war derweil die Verabschiedung des allgemeinen Bebauungsplans (PAG) der Metzeschmelz. Gleichzeitig mit den Kollegen aus Esch verabschiedeten die Schifflinger Räte die Änderung einstimmig, sodass der Rückkonvertierung der Industriebrache nun zumindest politisch nichts mehr im Wege stehen sollte.

Verabschiedet wurde auch die Klage der Gemeinde in Sachen „Cafézëmmer“, die bereits bei der Gemeinderatssitzung Anfang März thematisiert worden war. Des Weiteren wurde der in der Haushaltsvorlage vorgesehene Kredit über 13,5 Millionen Euro gezogen.

Einen großen Teil der Sitzung nahm der Umbau der Bildungslandschaft ein. So ging es u.a. um den Ausbau der Nelly-Stein-Schule, für die es drei Varianten gibt. Das ist noch Zukunftsmusik, da zunächst einmal die Renovierung der Lydie-Schmit-Schule abgeschlossen werden muss. Konkreter ist da der Bau der neuen Schule „Op Hudelen“, für die rund 42 Millionen Euro ausgegeben werden sollen, wofür es 7,6 Millionen Euro Subventionen vom Staat geben dürfte. Jedenfalls soll der Startschuss für den Bau nun mit der Ausschreibung beginnen.    

„Op Hudelen“: So soll einmal die vierte Grundschule Schifflingens aussehen
„Op Hudelen“: So soll einmal die vierte Grundschule Schifflingens aussehen Darstellung: MC Luxembourg/Gemeng Schëffleng