Smartphones gewinnen an Bedeutung

Smartphones gewinnen an Bedeutung

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Das Internet ist für Online-User zum wichtigsten Medium avanciert und überholt damit Fernsehen, Radio und Presse. So lautet die allgemeine Schlussfolgerung von „Digital Life“, einer von TNS Ilres weltweit durchgeführten Studie, die am Montag veröffentlicht wurde.

Tom Wenandy

Im Vergleich zu den „klassischen“ PCs befinden sich Mobiltelefone – allen voran die sogenannten Smartphones – im Aufwind. Und mit ihnen die sozialen Netzwerke.

Dies ist eines der Ergebnisse der am Montag veröffentlichten TNS-Ilres-Studie „Digital Life“, in deren Rahmen das global funktionierende Markt- und Meinungsforschungsinstitut rund 50.000 Onlineinterviews mit Verbrauchern in 46 Ländern geführt und ausgewertet hat. Für das Großherzogtum wurde die Umfrage von TNS Ilres bei 1.021 Internetnutzern durchgeführt.

Facebook & Co.

In zahlreichen Ländern, darunter auch Luxemburg, verbringen Internet-Nutzer bereits mehr Zeit auf Facebook & Co. als mit dem Schreiben und Lesen von E-Mails. Der luxemburgische User nutzt durchschnittlich 2,7 Stunden wöchentlich „Social Media“, nur 1,8 Stunden bringt er für das Schreiben von E-Mails auf. Weltweit liegt der Nutzungsdurchschnitt bei 3,1 Stunden pro Woche (soziale Netzwerke) gegenüber 2,2 Stunden (E-Mails).

In Deutschland und Frankreich sind die Unterschiede bei der Nutzung von sozialen Netzwerken und E-Mail weniger stark ausgeprägt. (2,4 Stunden gegenüber zwei Stunden (Deutschland) bzw. 2,1 Stunden gegenüber zwei Stunden (Frankreich). Der belgische User seinerseits greift generell weniger auf beide Kommunikationsformen zurück: 1,3 pro Stunden nutzt er pro Woche soziale Netzwerke, 0,9 Stunden E-Mails. Dem gegenüber stehen Wachstumsregionen wie Lateinamerika, der Mittleren Osten oder China, wo durchschnittlich 5,2 Stunden pro Woche in sozialen Netzwerken verbracht werden, verglichen mit zwei Stunden E-Mail-Nutzung. Zu den intensivsten „Social-Networks-Usern“ gehören übrigens die Malaysier (neun Stunden pro Woche), die Russen (8,1 Stunden) sowie die Türken (sieben Stunden).

Unmittelbare Bedarfserfüllung

Den Vormarsch der Smartphones – und damit verbunden der sozialen Netzwerke – erklären die Autoren der Studie mit einem steigenden Bedürfnis nach unmittelbarer Bedarfserfüllung und der Möglichkeit, mehrere Formate zur Nachrichtenübermittlung anzubieten.

Wie aus der „Digital Life“-Studie weiter hervorgeht, erwarten die Verbraucher weltweit dann auch, dass die Nutzung von „Social networks“ via Smartphones stärker zunimmt, als dies bei herkömmlichen PCs der Fall ist.

Das Ranking der Anzahl an „Freunden“ in sozialen Netzwerken, so ein weiteres Ergebnis, führt genau wie jenes bezüglich der Netzwerknutzung, Malaysia an. Durchschnittlich 233 „Freunde“ zählen Online-Nutzer in dem südostasiatischen Staat. Platz zwei belegen die Brasilianer mit 231 Freunden. Am wenigsten „sozial“ und damit Schlusslicht der Tabelle sind die Japaner (29 Freunde). Die luxemburgischen Nutzer zählen im Schnitt 177 Personen zu ihrem Onlinefreundeskreis und liegen damit leicht bzw. merklich über ihren belgischen (155 Freunde), deutschen (95) und französischen (75) Nachbarn.

Wichtigstes Medium

Allgemein nutzen Online-User weltweit das Internet als Hauptmedium: 61 Prozent aller Internetnutzer gehen täglich ins Netz während „nur“ 54 Prozent der Befragten täglich Fernseh schauen. Das Radio schalten 36 Prozent mindestens einmal pro Tag an und schließlich 32 Prozent lesen täglich Zeitung.

In Sachen Internet-Nutzung festzuhalten bleibt auch, dass die Länder mit schnellen Wachstumsmärkten, wie zum Beispiel Ägypten (56 Prozent der Menschen sind hier „digital aktiv“) oder China (54 Prozent) jene in den „reifen“ Märkten bereits überholt haben. In Japan zum Beispiel liege die „Internetaktivität“ bei 20 Prozent, in Dänemark bei 25, in Finnland bei 26 und in Luxemburg bei 27 Prozent. Dies obwohl in letztgenannten Ländern die Internet-Infrastrukturen besser ausgebaut sind.

Laut Studie sind auch Aktivitäten wie Blogging rasant auf dem Vormarsch. In China haben bereits vier von fünf Usern ihren eigenen Blog, in Brasilien sind es 51 Prozent, in den USA 32. In diesem Punkt bleibt Luxemburg mit 30 Prozent hinter seinen Nachbarn Deutschland (43 Prozent), Belgien (33) und Frankreich (32) zurück. Zudem ist das Internet zum Standardmedium für die Verbreitung von Fotos avanciert.

In Luxemburg beträgt der Anteil der Internet-User, die Fotos in soziale Netzwerke oder auf Fotowebseiten hochladen, 45 Prozent, hinter Deutschland (48), Belgien (54) und Frankreich (59). Spitzenreiter ist mit 92 Prozent Thailand.