Luxemburg ist seit März auch von der Corona-Krise betroffen. Das Land hat am 12. März beschlossen, die Schulen zu schließen. Doch das heißt allerdings nicht, dass die Schüler schulfrei bzw. Ferien haben. Es soll nämlich weiterhin gearbeitet werden, nur eben von zu Hause aus. Die Lehrer dürfen auch selbst entscheiden, wie sie mit den Schülern in Kontakt bleiben. Dies nennt man „Homeschooling“. Es gibt viele Meinungen hierzu und die sind je nach Schule und Alter auch ganz unterschiedlich. So gibt es diesbezüglich Positives und Negatives zu berichten. Hier drei kleine Aussagen von verschiedenen Betroffenen:
Homeschooling aus der Sicht eines 7-jährigen Schülers aus der Grundschule: „Ich finde, Homeschooling kann man positiv, aber auch negativ betrachten. Zum Beispiel habe ich jetzt zwar weniger Hausaufgaben, aber deswegen langweile ich mich ziemlich oft. Außerdem vermisse ich meine Freunde aus der Schule.Die Aufgaben, die wir bekommen, können zudem nicht so gut erklärt werden. Deswegen müssen meine großen Geschwister oder meine Eltern mir manchmal dabei helfen. Dadurch, dass ich keinen genauen Zeitplan einhalten muss, kann ich nun aber auch freier arbeiten und meine Hausaufgaben erledigen, wann ich Lust dazu habe. Außerdem kann ich kleine Pausen dazwischen machen. Meine Lehrer erlauben mir sogar, die Aufgaben auf dem Computer zu schreiben. So macht das alles schon viel mehr Spaß.“
Homeschooling aus der Sicht einer 13-jährigen Schülerin aus dem Gymnasium: „Homeschooling ist eine Art von Schule, die toll sein kann, aber auch sehr schrecklich. Ich finde es gut, dass wir jetzt freier arbeiten und uns die Zeit selbst einteilen können. Manchmal wird es jedoch ein bisschen viel. Wenn wir in der Schule wären, würden wir den Lernstoff nämlich mit unseren Lehrern im Unterricht besprechen. Jetzt müssen wir einfach alles alleine zu Hause erarbeiten, und das kann schon viel werden, wenn jeder Lehrer in seinem Fach Hausaufgaben gibt. Die Lehrer bieten uns aber immer Hilfe an und sind für uns stets erreichbar. Im Großen und Ganzen funktioniert Homeschooling bei uns sehr gut. Wir haben ziemlich genaue Abgabetermine, an die wir uns halten müssen, und bekommen unsere Aufgaben kurze Zeit später verbessert zurück. Trotzdem würde ich meine Freunde gerne wiedersehen und mit ihnen etwas unternehmen.“
Homeschooling aus der Sicht eines Lehrers aus dem Gymnasium: „Homeschooling ersetzt keinen Unterricht! Das ist klar. Man verteilt Aufgaben und hofft, dass die Schüler sie machen. Wenn das nicht der Fall ist, dann kann man sie anschreiben, doch das hilft auch nicht immer. Man bekommt die Aufgaben öfter mal erst ein paar Tage später zugeschickt oder auch gar nicht. Es gibt auch Schüler, bei denen man fast denken könnte, sie wären bereits tot, weil sie sich überhaupt nicht melden. Nie! Aber das hängt natürlich komplett von den Klassen und den Schülern selbst ab. Ich habe auch Klassen, bei denen es super klappt. In manchen Fächern wäre es schwierig, ein neues Thema anzufangen, deshalb finde ich es besser, einfach Wiederholungen zu machen. Aus diesem Grund kann es jedoch auch schwierig werden, mit dem Programm weiterzukommen. Nichtsdestotrotz funktioniert es eigentlich ganz gut – manchmal gibt es Komplikationen, doch da muss man einfach durch. Es ist aber besser, als wenn man gar nichts tun würde.“
De Maart
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