„Wir reden hier nicht von Kopfschmerztabletten“

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Gesundheitsminister Mars die Bartolomeo schließt nicht aus, dass therapeutisches Cannabis in Zukunft seinen legalen Weg in Luxemburger Apotheken findet. Aber solange der medizinische Nutzen nicht offiziell nachgewiesen ist, bleibt das "Gras" in der Medizin tabu.

„Die Gesetzeslage in Luxemburg ist klar. Solange therapeutisches Cannabis nicht offiziell den Titel Medikament trägt, bleibt es verboten“, betont Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo am Dienstag in einer parlamentarischen Fragestunde.

„Wir reden hier nicht von einer Kopfschmerztablette sondern von Drogen“, so der Minister weiter. Allerdings sei eine Evolution auf dem internationalen Markt im Gange. Weltweit würden Diskussionen über die Einführung von therapeutischem Cannabis geführt. Dies müsse allerdings nach klaren Richtlinien ablaufen, und nicht wie es der Arzt Jean Colombera derzeit tut, so die Kritik.

Wissenschaftliche Diskussion

Di Bartolomeo kritisiert dabei die nuanciert geführte Debatte in den vergangenen Wochen. Hier gehe es nicht um die Verteufelung von schwer kranken Menschen sondern um eine  ernste wissenschaftliche Diskussion. Siehe auch:
Cannabis, das umstrittene Heilmittel

Cannabis-Befürworter vor der Villa Louvigny

Cannabishaltige Arzneien verschrieben

Auch einer vom ADR-Abgeordneten Jean Colombera gefoderten Versuchs-Klinik gibt der Gesundheitsminister eine klare Absage. Wenn es soweit ist, müssen hier die Konditionen klar erfüllt werden.

„Es wäre ein Schritt nach vorn“

Colombera hatte zuvor im Parlament für den therapeutischen Einsatz von Cannabis in der Medizin geworben. Die Dosis des therapeutischen Cannabis entspreche 0,2 Promille Alkohol. Zudem habe es im Gegensatz zu Alkohol keine Gegenwirkungen. Es wäre ein Schritt nach vorn, wenn therapeutisches Cannabis in Luxemburg legal werde, so Colombera.

Anfang Oktober fand in der Praxis von Colombera eine Hausdurchsuchung statt. Der Mediziner wird verdächtigt, Medikamente auf Basis von Cannabis an Patienten verschrieben zu haben.

tageblatt.lu