Terrorverdächtiger hatte Kontakte zum IS

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(AFP)

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Jetzt ist es offiziell: Der in Sachsen gefasste Terrorverdächtige hatte Kontakte zur Extremistenmiliz Islamischer Staat. Die Behörden werten seine Festnahme als großen Erfolg – obwohl sie erst im zweiten Anlauf glückte.

Der nach dem Bombenfund von Chemnitz festgenommene Terrorverdächtige Dschaber al-Bakr hatte nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler Kontakte zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Die Vorgehensweise und das Verhalten des Verdächtigen sprächen derzeit für einen „IS-Kontext“, sagte der Leiter des Landeskriminalamts Sachsen, Jörg Michaelis, am Montag in Dresden.

Sachsens Innenminister Markus Ulbig sagte, dass der 22-Jährige am Nachmittag einem Haftrichter in Dresden vorgeführt worden sei. Er sprach von einem „großartigen Erfolg“. Die Sicherheitsbehörden in Bund und Ländern hätten „ganz konsequent und erfolgreich“ zusammengearbeitet.

Syrische Flüchtlinge hielten Terrorverdächtigen fest

Zwei Tage nach dem brisanten Bombenfund in Chemnitz hatte die Polizei den bundesweit gesuchten Terrorverdächtigen Al-Bakr in der Nacht zum Montag in Leipzig festgenommen. Der als Flüchtling registrierte Mann hat nach bisherigen Ermittlungen einen Bombenanschlag vorbereitet. Bei einer Anti-Terror-Razzia hatte die Polizei in Chemnitz am Samstag mehrere Hundert Gramm hochexplosiven Sprengstoff sichergestellt.

Ein möglicher Komplize des Hauptverdächtigen, der 33-jährige Wohnungsmieter, kam in Untersuchungshaft. Er ist ebenfalls Flüchtling und war Mitte Juli aus Nordrhein-Westfalen nach Chemnitz gezogen, wie Michaelis berichtete.

Ein syrischer Flüchtling hatte den 22-jährigen Terrorverdächtigen nach dpa-Informationen am Sonntag am Leipziger Hauptbahnhof erkannt, mit in seine Wohnung genommen und dort zusammen mit einem Mitbewohner gefesselt. Danach informierten sie die Polizei.

„Sicher identifiziert“

Auf Facebook teilte die Polizei mit, dass der Verdächtige „sicher identifiziert“ sei. Die bundesweite und internationale Fahndung wurde aufgehoben. Über das Wochenende waren die Sicherheitsvorkehrungen an Bahnhöfen und Flughäfen verschärft worden.

Die Bundesanwaltschaft führt die Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat.

Am Samstag war der Mann noch dem Zugriff in Chemnitz entkommen. Die Beamten gaben in dem Plattenbau-Viertel einen Warnschuss ab und sahen ihn auch, konnten ihn aber nicht fassen. Das Landeskriminalamt wies Vorwürfe zurück, es sei eine Panne passiert.