„Troika“ teilt viele „gelbe Karten“ aus

„Troika“ teilt viele „gelbe Karten“ aus
(dpa-Archiv)

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Die Experten der Geldgeber für die Rettung Griechenlands vor dem Bankrott haben ihre Kontrollen beendet. In Vorabmeldungen sprechen griechische Medien von vielen "gelben Karten" für Griechenlands Regierungspolitik.

Für Dienstagnachmittag soll es eine erste Erklärung dazu geben. Wie die Athener Presse am Dienstagmorgen übereinstimmend berichtete, werde dieser erste Bericht der „Troika“ – der Mission von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) – „viele gelbe Karten“ enthalten. „Die Troika zeigt leicht Grün und viele gelbe Karten“, berichtete die regierungsnahe Athener Zeitung „Ta Nea“.

Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen des Finanzministeriums erfuhr, soll der offizielle Bericht der „Troika“ vor dem nächsten Gipfel der EU am 23. Oktober den zuständigen Behörden der EU und der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgelegt werden. Das Finanzministerium in Athen wollte die Berichte zur „Troika“ weder dementieren noch bestätigen.

„Gelbe Karte“ für Stellenabbau

Wie die konservative Athener Zeitung „Kathimerini“ berichtete, sollen die Kontrolleure festgestellt haben, dass für Griechenland das Ziel, das Haushaltdefizit auf 7,6 Prozent an der Wirtschaftsleistung zu drücken, bis zum Jahresende nicht erreichbar ist. Stattdessen gehen die Experten von neun Prozent aus. Zudem sollen sie Athen die „gelbe Karte“ hinsichtlich der Verschlankung des Staates mit dem verlangten gravierenden Stellenabbau und die geplanten aber noch nicht durchgeführten Privatisierungen zeigen.

Vom Bericht der „Troika“ hängt die Auszahlung der dringend benötigten Kredithilfen für Griechenland in Höhe von acht Milliarden Euro ab. Sollte die Zahlung nicht bis Mitte November erfolgen, dann geht Athen nach Angaben der Regierung das Geld aus. Die Troika sollte auch einschätzen, ob die griechischen Schulden unter den jetzigen Bedingungen der Hilfeleistungen überhaupt noch tragbar sind.

Unterdessen sprach der Chef der Eurogruppe Jean-Claude Juncker von einem Schuldenschitt Griechenlands von bis zu 60 Prozent. Man müsse jedoch dabei aufpassen, dass es zu keinen weiteren „Ansteckungsgefahren in der Eurozone führt“, so Juncker im ORF-Interview am Montag.