EschNeue Gegentribüne für die „Escher Grenz“ soll erst der Anfang sein

Esch / Neue Gegentribüne für die „Escher Grenz“ soll erst der Anfang sein
Die altehrwürdige Escher „Grenz“ erhält eine Frischzellenkur: U.a. wird eine neue Gegengerade gebaut.  Foto: Editpress/Claude Lenert

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In der Gemeinderatssitzung vom vergangenen Freitag kündigte der Escher Schöffenrat die Renovierung des altehrwürdigen Jeunesse-Stadions an. Unter anderem bekommt das Spielfeld neue „Gradins“. Idealerweise zum Auftakt der Saison 2022/23 könnte die Gegentribüne stehen. Das soll aber erst der Anfang sein.

Seit Mai 1920 spielt Rekordmeister Jeunesse am aktuellen Standort in der „Hiel“. Hier wurden also alle 28 Meisterschaftsgewinne gefeiert. Ende der 1960er Jahre wurde das Stadion ein wenig versetzt zum alten Standort neu gebaut und im August 1970 mit einem Galaspiel gegen Ipswich Town (GB) eingeweiht. Das Stadion von damals ist im Großen und Ganzen noch immer das Stadion von heute. Nachdem die Pläne einer gemeinsamen Arena für die drei Escher Fußballvereine auf „Terres Rouges“ vor einiger Zeit schon scheiterten, kommt es 50 Jahre nach dem Neubau zum ersten großen Einschnitt. „D’Escher Grenz“, wie das Stadion im Volksmund genannt wird, erhält eine neue Gegengerade. Die Architektenpläne sehen zudem ein administratives Gebäude, neue Katakomben und neue Eintrittsbereiche vor. 

„’D’Grenz’ soll bleiben, wie sie war, nur moderner und sicherer werden“, sagt Stadtingenieur Lucien Malano, selbst eingefleischter Jeunesse-Anhänger und ehemaliges Vorstandsmitglied des Vereins. Momentan fassen die „Gradins“ offiziell 770 Menschen. So viele Sitzschalen wurden 2004 an den früheren Stehrängen angebracht. Nach dem Neubau werden es 700 Sitzplätze sein. Sie werden sich auf nur noch fünf Rängen verteilen. D.h. auch, dass die Höhe der Gegentribüne von jetzt rund 3,60 m auf 2,90 m reduziert wird. Gleich bleibt, dass es keine Überdachung gibt. „Wir wollen den Charakter der ‚Gradins’ beibehalten“, sagt dazu Lucien Malano. Seit vielen Jahren bröckelt die aktuelle Struktur vor sich hin und ist mehr oder minder baufällig.     

Das „Downsizing“ ist nötig, da auch das Spielfeld um ca. eineinhalb Meter in Richtung „Gradins“ verschoben werden soll. Das, weil die Haupttribüne den aktuellen Sicherheitsnormen angepasst werden muss. Und die besagen, dass der Fluchtweg nach vorne offen zu sein hat. Das heißt, die Zuschauer sollen bei einem größeren Zwischenfall in Richtung Spielfeld flüchten können. Dazu ist momentan zu wenig Platz, da sich die Tribüne zu nah am Spielfeldrand befindet. Die Sitzplatzkapazität der überdachten Tribüne verringert sich von aktuell 946 auf 807. Insgesamt wird das runderneuerte Stadion 1.510 Sitzplätze bieten (heute 1.716). An der Südseite der „Gradins“, wo die hartgesottenen Fans des Rekordmeisters beheimatet sind, werden im Rahmen des Neubaus ein neuer Ausschank und zeitgemäße Sanitäranlagen gebaut.       

Stadtingenieur Lucien Malano<br />
Stadtingenieur Lucien Malano
 Foto: Editpress/Julien Garroy

Und dann sehen die Pläne des Architektenbüros Beng (das Dossier zum Stadionumbau ist übrigens bereits gut 20 Jahre alt) weitere bauliche Änderungen vor: Dort, wo momentan der südliche Eingangsbereich an der rue des Sports liegt, soll ein großes zweistöckiges Gebäude errichtet werden. Das könnte einen Cateringbereich, einen Fanshop, diverse Büroräume, einen VIP-Bereich sowie eine VIP-Tribüne beherbergen. Das aktuelle Stadiontor würde dann etwas nach unten auf Höhe des Strafraums rücken. „Doch das ist Zukunftsmusik. Den Anfang werden wir mit den ‚Gradins’ machen“, so Lucien Malano, der beim Stadionumbau konzeptuell vorgehen will. Auch die Flutlichtanlage soll irgendwann den aktuellen Normen angepasst werden.  

Zunächst einmal müssen die Prozeduren eingeleitet werden. Die Bauarbeiten werden wohl kaum vor Anfang 2022 beginnen. „Wenn die neuen Ränge zu Beginn der Saison 2022/23 stehen, dann wurde gute Arbeit geleistet“, sagt Stadtingenieur Lucien Malano. Nicht einfacher macht es zudem die Tatsache, dass während der Bauphase der Spielbetrieb weiterlaufen soll. Vor 50 Jahren musste die Jeunesse während des Neubaus ihre Spiele im Stade Emile Mayrisch, Heimat des Stadtrivalen Fola, austragen …