Katastrophenwarnsystem„LU-Alert“ geht in die Testphase: Minister Gloden lädt Bevölkerung zum Ausprobieren ein

Katastrophenwarnsystem / „LU-Alert“ geht in die Testphase: Minister Gloden lädt Bevölkerung zum Ausprobieren ein
Ist zuversichtlich, in einem halben Jahr die finale Version von „LU-Alert“ präsentieren zu können: Innenminister Léon Gloden Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Die Arbeiten an Luxemburgs neuem Warn- und Informationssystem „LU-Alert“ stehen kurz vor der Vollendung. Wie verständlich das neue System ist, soll nun die breite Bevölkerung in einem ersten Testlauf bewerten.

Noch ist „LU-Alert“ nicht einsatzbereit, die Arbeiten an Luxemburgs neuem Warn- und Informationssystem sind aber schon weit fortgeschritten. Wie Innenminister Léon Gloden (CSV) am Dienstagmorgen auf einer Pressekonferenz verkündete, ist er zuversichtlich, in einem halben Jahr die finale Version von „LU-Alert“ präsentieren zu können – ein System, das es allen relevanten staatlichen Akteuren ermöglichen soll, Warnmeldungen schnell und effektiv in verschiedenen Sprachen über verschiedene Kanäle an die gesamte Bevölkerung zu verbreiten. 

Um im Katastrophenfall Warnungen an alle Menschen im Land zu verschicken, nutzt Luxemburg bislang die mobile Anwendung „GouvAlert“, die 2018 eingeführt wurde, und ein nationales und regionales SMS-Versandsystem. Diese beiden Kanäle sollen im neuen System ersetzt und erweitert werden. „LU-Alert“ soll über verschiedene Warnkanäle verfügen: Da ist zum einen die neue App „LU-Alert“, die die aktuelle App „GouvAlert“ ersetzen wird. Die App wird Informationen und Warnungen via Push-Benachrichtigungen auf das Smartphone verschicken. Die Nutzer haben die Möglichkeit, die Funktionen der App zu personalisieren. So lassen sich zum Beispiel Sprache und Warnstufen einstellen. Außerdem wird man unterschiedliche Kategorien abonnieren können, zum Beispiel Informationen zu Lebensmittelsicherheit oder Wetterwarnungen. Das aktuelle SMS-Warnsystem bekommt ein technisches Update, wie zuvor werden damit Warnungen in bestimmten geografischen Zonen möglich sein. Einen gänzlich neuen Kanal bilden Nachrichten über den sogenannten Zellularfunk, den „Cell Broadcast“. Diese haben einige Besonderheiten: Zum einen erklingt ein penetranter Alarm, selbst wenn das Smartphone stummgeschaltet ist. Zum anderen ist damit eine quasi augenblickliche Verbreitung von Nachrichten möglich. Diese sollen vor allem in Situationen verschickt werden, die ein unmittelbares Handeln der Bevölkerung verlangen.

Umfrage zur Struktur der Webseite

Herzstück und Knotenpunkt des neuen Warn- und Informationssystems wird die Webseite lu-alert.lu sein, die in Zusammenarbeit mit dem „Centre des technologies de l’information de l’Etat“ (CTIE) entwickelt wird. Auf dieser Seite werden alle aktuellen und vergangenen Warnungen angezeigt, die über das System LU-Alert verschickt wurden. Außerdem dient die Webseite dazu, die Funktionsweise des Warnsystems zu erklären, beispielsweise seine unterschiedlichen Kanäle und Stufen. Laut Innenministerium soll die Webseite dazu dienen, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren.

Zurzeit befinden sich die verschiedenen Kanäle des Warnsystems noch in der Testphase. Um eine „intuitive Nutzbarkeit“ der Webseite garantieren zu können, lädt Innenminister Gloden die breite Öffentlichkeit ein, an einer Evaluation zur Struktur der Seite, dem sogenannten „tree testing“, teilzunehmen. Die Teilnahme ist anonym und dauert maximal zehn Minuten. Die Umfrage wird bis zum 26. März verfügbar sein.