SchülerartikelAchtung: Zehn beliebte Verkaufsstrategien in Supermärkten

Schülerartikel / Achtung: Zehn beliebte Verkaufsstrategien in Supermärkten
 Foto: dpa/Julian Stratenschulte

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Wer kennt es nicht: Man will eigentlich nur den üblichen Wocheneinkauf erledigen und steht dann mit einem prall gefüllten Einkaufswagen an der Kasse? Das ist kein Zufall: Viele Supermärkte arbeiten mit psychologischen Tricks, die Kunden unbewusst dazu bringen, mehr zu kaufen. Die folgenden zehn Einkaufsfallen – von der Warenplatzierung bis hin zur Beleuchtung – zeigen, warum wir mehr einkaufen, als wir eigentlich wollen.

1. Der Einkaufswagen – Die Verkaufsstrategien fangen schon beim Einkaufswagen an: Die Wagen sind oft sehr groß, sie laufen nach vorne spitz zu und sogar der Boden ist geneigt, sodass die Artikel beim Schieben in unsere Richtung rutschen und somit aus unserem Blickfeld verschwinden. Das alles soll dazu führen, dass wir mehr einkaufen, damit der Wagen nicht mehr so leer erscheint. Viele Einkaufswagen lassen sich sogar leichter rollen, wenn sie gefüllt sind!

2. Hindernisse beim Einkaufen – In vielen Supermärkten versperren häufig große Aktionsständer den Weg. Die Produkte, die dort angeboten werden, sind aber oft gar nicht reduziert und befinden sich auch nicht in der Nähe von Konkurrenzprodukten, sodass man die Preise nur schwer vergleichen kann.

3. Beleuchtung, Geruch & Musik – Diese drei Dinge spielen eine wichtige Rolle beim Einkaufen, da sie uns unbewusst beeinflussen. Die Beleuchtung lässt die Lebensmittel frischer, appetitlicher und qualitativ hochwertiger aussehen: Bei Fleischwaren ist das Licht oft rötlich, Fisch wird gerne unter blauem Licht präsentiert und Backwaren wirken unter gelbem Licht besser. Der appetitanregende Geruch von z.B. frischem Brot verleitet die Kunden zum Kauf und die Musik soll uns in Ruhe versetzen, damit wir uns mehr Zeit beim Einkaufen nehmen.

4. Lange Laufwege – Alltagsprodukte sind oft an verschiedenen Orten verstreut, sodass man durch den ganzen Supermarkt laufen muss, einen Blick auf die anderen Regale wirft und vielleicht noch spontan etwas mitnimmt.

5. Sonderangebote – Preisschilder sind meistens weiß, was uns symbolisieren soll, dass es sich nicht lohnt, die Preise zu vergleichen. Rote und gelbe Schilder hingegen signalisieren Sparangebote und sorgen dafür, dass die Kunden darauf aufmerksam und zum Kaufen angeregt werden. Die „Nur für kurze Zeit“- oder „2 zum Preis von 1“- Angebote vermitteln ein Gefühl der Dringlichkeit und den Eindruck, dass man etwas verpasst, wenn man das Produkt nicht kauft.

6. „Bückzone“ – Die meistgekauften und teuersten Produkte befinden sich in den Regalen stets in der sogenannten „Griffzone“ oder „Sichtzone“, die sich auf Augenhöhe befindet, da sie so zuerst auffallen und eher gekauft werden. Die billigeren Varianten hingegen, die keine hohe Markenbekanntheit haben und umsatzschwach sind, werden in den oberen und unteren Regalbereichen platziert. Es lohnt sich also, sich zu bücken oder zu strecken!

7. Das Kleingedruckte Hersteller machen Produkte nicht immer teurer, sondern verringern stattdessen den Inhalt, wodurch manche Produkte preiswerter wirken. Deshalb ist es wichtig, immer den Preis pro 100 Gramm oder Kilo zu vergleichen, der oft in sehr kleiner Schrift angegeben ist, denn auch das gehört zu den Verkaufsstrategien der Supermärkte.

8. Scheinvergleiche – Hierzu ein Beispiel: Produkt B wird zwischen Produkt A und Produkt C platziert. Produkt A ist am billigsten, aber auch am schlechtesten und Produkt C ist am teuersten und nicht sehr viel besser als Produkt B. Die meisten Kunden würden sich also für das mittlere Produkt entscheiden, aber wäre Produkt C nicht da, würden einige es sich noch mal überlegen …

9. Produktumstellung – Zudem werden die Produkte regelmäßig umgestellt, damit die Kunden mehr auf die Regale achten müssen und nicht nach Gewohnheit zum gesuchten Produkt gehen. Allerdings sollen die Kunden die gewünschten Artikel trotzdem finden, da sie sonst frustriert werden.

10. „Quengelware“ – Dieser Name kommt daher, da viele Kinder ihre Eltern am Ende des Einkaufs nach einer Süßigkeit fragen, die oft auf Augenhöhe der Kinder angeboten werden. Aber auch Erwachsenen wird in der Warteschlange häufig langweilig, weshalb sie gern mal zu den Kleinigkeiten an der Kasse greifen, die man immer gebrauchen kann.

So entgeht man den Einkaufsfallen

Die Verkaufsstrategien der Supermärkte sind gut durchdacht, doch jetzt wissen Sie Bescheid und werden sicherlich beim nächsten Einkauf darauf achten. Denn bewusstes Einkaufen ist der Schlüssel, um weniger auszugeben und unüberlegte Impulskäufe zu verhindern. Aber wie können wir uns davor schützen, nicht in die Fallen der Supermärkte zu tappen?

Am besten geht man mit vollem Magen einkaufen, denn hungrige Kunden kaufen statistisch gesehen mehr ein. Hilfreich ist es auch, sich eine Einkaufsliste zu schreiben, um zu verhindern, dass man Dinge kauft, die man eigentlich gar nicht braucht. Und natürlich immer daran denken, die Angebote und Preise kritisch zu hinterfragen und zu vergleichen. Ein weiterer Tipp: Geht man mit einer anderen Person einkaufen, verbringt man weniger Zeit im Supermarkt und kauft auch weniger ein. Eine Alternative für den Supermarkt ist, die Lebensmittel online zu bestellen oder in etwas kleinere Läden und auf Märkte zu gehen, wobei dieser Punkt natürlich kein „Muss“ ist.


Quellen:

https://www.online-lebensmittel-lieferservice.de/ratgeber/verkaufsstrategien-supermarkt/

https://utopia.de/ratgeber/supermarkt-tricks-einkaufsfallen-im/

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/ernaehrung-fuer-senioren/einkaufsfallen-im-supermarkt-48915

https://www.blick.ch/life/wissen/unbewusste-einkaufsfallen-9-verkaufsstrategien-von-supermaerkten-id16174208.html

Meinungsfreiheit

Im Rahmen des Projekts Pressefreiheit überlässt das Tageblatt Nachwuchs-Journalisten einen Teil seiner Zeitung. Hier können Schüler zu den Themen schreiben, die ihnen naheliegen. In der heutigen Ausgabe melden sich Schüler des 5C5 am LCD zu Wort.