SchülerartikelIn Filterblasen gefangen: Wie das Internet isoliert

Schülerartikel / In Filterblasen gefangen: Wie das Internet isoliert
Algorithmen fördern den Tunnelblick und erleichtern die Desinformation Foto: dpa/Jan Woitas

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Jeder Mensch denkt anders und hat eine eigene Meinung. Im alltäglichen Leben kommt es vor, dass man auch mit Menschen konfrontiert wird, die eine andere Meinung vertreten. Man trifft auf andere Perspektiven und Ansichten und so entsteht eine gesunde Vielfalt an verschiedenen Auffassungen. Doch im Internet entscheidet ein Algorithmus, was man zu sehen bekommt. Man wird unwillkürlich in einer Informationsblase gefangen. Was genau sind Filterblasen? Welche Gefahren entstehen dadurch und wie kann man aus einer Filterblase entkommen oder sie vermeiden?

Was ist eine Filterblase?

Der Begriff Filterblase beschreibt das Internetphänomen, dass man im Internet nur noch mit Inhalten und Informationen konfrontiert wird, die den bestehenden Vorlieben und Interessen entsprechen. Beim Verwenden von einer Suchmaschine oder eines sozialen Netzwerks wie zum Beispiel Google, YouTube, Facebook, Instagram, TikTok und so weiter wird jedem Nutzer personalisierter Inhalt angezeigt. Ein Algorithmus bestimmt, welche Inhalte dem Nutzer gezeigt werden, indem er ausrechnet, für welche Themen sich dieser Nutzer interessieren könnte. Solche Algorithmen zeigen einem also hauptsächlich Themen an, die einem gefallen und filtern die Themen, die man nicht sehen möchte, aus. Diese gefilterte Wahrnehmung isoliert uns sozusagen in einer Blase, in einer Filterblase.

Auswirkungen

Im ersten Moment klingt es vorteilhaft, wenn man sich in einer Filterblase befindet, da man zum Beispiel Konflikte aufgrund von Meinungsverschiedenheiten vermeidet. Jedoch entwickelt man dort ein verzerrtes Bild auf die Realität. Je öfter man das hört, was man hören will, desto mehr glaubt man unbewusst daran und bekommt einen regelrechten Tunnelblick. Die Filterblase ist anfällig für das Verbreiten von Desinformationen, welche effizient dazu beitragen, die persönliche Weltansicht stark zu manipulieren. Nur noch mit Gleichgesinnten wird interagiert und das vertieft den Spalt zwischen den einzelnen Interessengruppen.

Wie komme ich da raus?

Um eine einseitige Berichterstattung, welche in einer Filterblase vorkommt, zu vermeiden, sollte man folgende Aspekte beachten: Der erste und wichtigste Schritt ist, sich im Klaren zu sein, dass Filterblasen existieren und was für Auswirkungen sie haben. Sie haben unter anderem einen großen Impakt in der Manipulierung von Meinungen in verschiedensten Gebieten, vor allem in der Politik. Als Nutzer der Medien im Internet sollte jedem bewusst sein, dass einem insbesondere Inhalte gezeigt werden, die man ohnehin schon verfolgt. Also sollte man sich eigenständig auf verschiedenen Plattformen informieren und offen für alternative Standpunkte und Sichtweisen sein. Die Grundregel lautet: immer kritisch denken.

Meinungsfreiheit

Im Rahmen des Projekts Pressefreiheit überlässt das Tageblatt Nachwuchs-Journalisten einen Teil seiner Zeitung. Hier können Schüler zu den Themen schreiben, die ihnen naheliegen. In der heutigen Ausgabe melden sich Schüler des 5C5 am LCD zu Wort.

Rui
4. Juni 2024 - 13.03

Wow, sehr guter Artikel für einen jüngen Schüler. Meiner Meinung nach konnte er in den Ferien im Tageblatt arbeiten um Geld zu bekommen. Wircklich jetzt, sehr guter Artikel. Danke für die Informationen, Herr Zulian