EM-Kolumne „Extrawurst“Die Facebook-Bundestrainer und ein „Lompekréimer“ aus Trier

EM-Kolumne „Extrawurst“ / Die Facebook-Bundestrainer und ein „Lompekréimer“ aus Trier

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Für seine Fehler soll man geradestehen und das mache ich hiermit auch. Mein in der Kolumne von vergangenem Samstag vorausgesagter 2:0-Sieg der Schweiz gegen Deutschland war wohl etwas hochgegriffen. Hoffentlich haben nicht zu viele meinen Tipp befolgt und das ganze Vermögen verspielt. Falls doch, sollte der- oder diejenige sich schnell professionelle Hilfe holen. Die könnte nach der Europameisterschaft auch einen Teil der Tageblatt-Redaktion benötigen. Es wird weiterhin getippt, was das Zeug hält.

Dass der 2:0-Sieg nicht eintrat, ist wenig verwunderlich, wobei es phasenweise ja nicht schlecht aussah. Verwunderlicher waren da schon die Reaktionen in den sozialen Netzwerken, die ein Plädoyer für die Unterstützung eines neutralen Landes hervorruft. Wieso wir deshalb „Lompekréimer“ sind und unsere Zeitung in Trier drucken lassen sollen, erschließt sich mir auch nicht so recht. Aber die ganze Diskussion hatte auch etwas Gutes. Die meisten Kommentatoren outeten sich als leidenschaftliche Fans der deutschen Nationalelf. Wer soll sich denn in einer sich so rasant drehenden Welt noch zurechtfinden? Wo sind die Zeiten hin, in denen jeder gute Luxemburger einen Lothar Matthäus vergötterte, solange er in einem roten Trikot oder zumindest in Lederhosen auftrat und ihn verfluchte, sobald er den Bundesadler auf der Brust trug? Es bringt auch nichts, lange vergangenen Zeiten hinterherzutrauern. Musiala, Tah und Füllkrug haben auch nicht mehr viel mit früheren Sympathiebolzen wie Kahn, Jeremies oder Effenberg gemeinsam.

Eines muss man den Facebook-Bundestrainern aber lassen. Ihr Engagement für ihr Team ist vorbildlich. Sie zeigen weitaus mehr Leidenschaft als die belgische Nationalmannschaft in der gesamten Gruppenphase. Vielleicht braucht es auch einfach ein echtes Tor von Lukaku, damit das Feuer bei den „Roten Teufeln“ entfacht wird. Es wird aber eng gegen Frankreich werden. Die Deutschland-Fans können sich fürs Achtelfinale zurücklehnen, Dänemark wird den Nagelsmännern keine Schwierigkeiten bereiten. Und die Schweiz, die wird selbstverständlich mit 2:0 gegen Italien gewinnen.