Nations LeagueDie „Roten Löwen“ wollen am Sonntag gegen Weißrussland reagieren und punkten

Nations League / Die „Roten Löwen“ wollen am Sonntag gegen Weißrussland reagieren und punkten
Sébastien Thill macht es vor: Am Sonntag muss der Einsatz stimmen Foto: sportspress.lu/Jeff Lahr

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„Die Wunden lecken“ und neu angreifen. Unter diesem Motto steht für die FLF-Auswahl die zweite Nations-League-Partie der Gruppe 3 gegen Weißrussland. Gegen den „ewigen“ Gegner sollen die ersten Punkte eingefahren werden.

Viel Zeit haben die Luxemburger Fußballnationalspieler nicht, um ihre müden Beine und Köpfe zu erholen. Am Donnerstagabend bekam Luxemburg von den Nordiren bei der 0:2-Niederlage gezeigt, was hohes Tempo und Gedankenschnelligkeit bedeuten. Der Abend in Belfast war enttäuschend und die Erholungsphase bis zum nächsten Spiel sehr kurz. „Wir müssen jetzt die Wunden lecken und schnellstmöglich unseren Fokus auf Weißrussland legen“, sagte Luc Holtz am Freitag vor dem Rückflug nach Luxemburg.

Gegen die Mannschaft aus Osteuropa stehen dem Nationaltrainer zwei Leistungsträger wieder zur Verfügung. Abwehrchef Maxime Chanot und Offensivmann Danel Sinani kehren nach ihren Sperren in die Mannschaft zurück. „Sinani gibt uns deutlich mehr Möglichkeiten. Die jüngere Vergangenheit hat gezeigt, welchen Stellenwert er für uns hat. Chanot ist der Abwehrchef und wird seine Erfahrung einbringen. Wenn aber nicht jeder einzelne Spieler sein Niveau erhöht, werden wir wieder Schwierigkeiten bekommen“, sagt der Nationaltrainer.

Holtz kann gegen Belarus auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Gegen Nordirland gab es keine weiteren Verletzten zu beklagen. Weiterhin nicht zur Verfügung stehen Yvandro Borges (Borussia Mönchengladbach/D), Marvin Martins (Austria Wien/AUT) und Vincent Thill (FK Sabah/AZE), die sich nach ihren Verletzungen im Aufbau befinden.

Nach der Auftaktniederlage erwarten die Fans der FLF-Auswahl eine Reaktion. Rund 7.000 Zuschauer werden am Sonntagmittag im Stade de Luxembourg erwartet. Auch Holtz will ein anderes Gesicht von seiner Mannschaft sehen: „Wir müssen einfach präziser in unseren Aktionen und gedankenschneller werden. Weißrussland hat zwar einen anderen Stil als Nordirland, aber auch sie sind athletisch und körperlich stark. Darauf müssen wir vorbereitet sein.“

Bei den „Roten Löwen“ wird es laut Holtz einige personelle und taktische Veränderungen geben: „Alles, was ich verändern werde, soll dazu führen, dass wir in der Lage sein werden, drei Punkte zu holen. Und wenn es mal nicht so läuft, wie wir wollen, müssen wir eine solche Situation mit Leidenschaft wettmachen.“

Weißrussland ist so etwas wie der ewige Gegner der Luxemburger. Seit die ehemalige Sowjetrepublik unabhängig geworden ist, traf die FLF-Auswahl bereits zwölfmal auf Belarus. Zuletzt traten beide Mannschaften 2018 bei der allerersten Ausgabe der Nations League gegeneinander an. Einen Star wie Aliaksandr Hleb hat der nächste Gegner nicht mehr. Die Mannschaft ist relativ alt. Gleich sieben Spieler des Kaders sind über 30. Das Kollektiv steht ganz klar im Vordergrund.

Mit Carlos Alos hat vor rund einem Jahr ein Spanier die Mannschaft übernommen. Der Weltenbummler war bereits in acht Ländern aktiv und soll nun Belarus in eine bessere Zukunft führen. In den elf Spielen seit dem Beginn seiner Amtszeit wurden zwei Siege gegen Andorra und den Kosovo geholt. Beachtliche Unentschieden gab es gegen die EM-Teilnehmer Schweiz und Rumänien. Im Juni gab es aber auch zwei deutliche 0:4-Niederlagen gegen Israel und Russland. „In Ballbesitz sind sie vielleicht nicht so gut, aber dafür zeigt diese Mannschaft sehr viel Willen und Intensität. Deshalb hat Belarus auch einen Punkt gegen Bulgarien (0:0) geholt“, so Holtz.

Will Luxemburg um den Gruppensieg mitspielen, müssen bereits jetzt ein Sieg und drei Punkte gegen Belarus her. „Wir haben das Potenzial, um so einige Punkte zu holen, aber es wird schwer, Nordirland den ersten Platz zu nehmen“, konstatierte Holtz, der auf einen ordentlichen Rasen hofft. Nach einer Spezialbehandlung ist das Grün des Stade de Luxembourg, das von einem Pilz befallen war, auf dem Weg der Besserung. Als Ausrede kann der Rasen aber auf keinen Fall gelten.