RadsportEine ganz besondere Ausgabe: Fragen und Antworten zur 111. Tour de France

Radsport / Eine ganz besondere Ausgabe: Fragen und Antworten zur 111. Tour de France
Auf das Peloton wartet in diesem Jahr eine sehr schwere Ausgabe der Tour de France Foto: Editpress/Anouk Flesch

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Am Samstag beginnt die 111. Tour de France in Florenz. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten aufgelistet.

Warum wird die 111. Tour eine ganz besondere? Bei der Schnapszahl-Ausgabe des wichtigsten Radrennens der Welt, die am Samstag in Florenz beginnt, ist zweierlei grundlegend neu: Erstmals startet die Tour in Italien – damit hat nun fast jede große europäische Radsport-Nation ihren „Grand départ“ (gehabt). Und erstmals überhaupt seit ihrer Premiere 1903 endet die Tour nicht in Paris. Weil in der Hauptstadt die finalen Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele laufen, steigt das Finale nach drei Wochen in Nice.

Wie sieht die Route aus? Schwer. Sehr schwer. Und spektakulär von Beginn an. Schon die erste Etappe von Florenz nach Rimini ist mit 3.847 Höhenmetern immens fordernd, bereits am vierten Tag geht es über den 2.627 m hohen Galibier – der nicht einmal das „Dach der Tour“ ist: Auf der drittletzten Etappe führt die Strecke an der Cime de la Bonette, der höchsten Stelle der Tour-Geschichte, bis auf 2.797 m. Die 21 Etappen über 3.498 km bieten fünf Bergankünfte. Die beiden Einzelzeitfahren fallen auf die siebte und 21. Etappe – erstmals seit 1989 endet die Tour nicht mit einem gewöhnlichen Abschnitt.

Wer sind die Favoriten? Es könnte ein episches Duell zwischen dem dänischen Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Visma-Lease a bike), Sieger von 2022 und 2023, und dem Slowenen Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), Champion von 2020 und 2021, werden. Allerdings: Hinter Vingegaards Form steht nach dessen schwerem Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt Anfang April ein Fragezeichen. Pogacar gewann zuletzt die Italien-Rundfahrt und könnte das erste Giro-Tour-Double seit Marco Pantani 1998 schaffen

Was ist mit Primoz Roglic? Der dreimalige Vuelta-Sieger bestreitet seine erste Tour für das deutsche Top-Team, das ab der Frankreich-Rundfahrt als Red Bull-Bora-hansgrohe antritt. Roglic, dem sein slowenischer Landsmann Pogacar 2020 den Tour-Sieg vor der Nase wegschnappte, will sich mit 35 endlich den Traum vom großen Frankreich-Coup erfüllen, gewann zuletzt das Critérium du Dauphiné, wirkte stark. Das Podest ist drin.

Was machen die Luxemburger? Mit Kevin Geniets und Bob Jungels sind zwei Radsportler aus dem Großherzogtum dabei. Beide werden jedoch Helferrollen einnehmen. Geniets wird bei Groupama-FDJ alles dafür tun, David Gaudu zu unterstützen. Jungels hingegen wird sich voll in den Dienst für Roglic stellen. 

Auf wen ist noch zu achten? Mark Cavendish. Pardon: Sir Mark Cavendish. Der britische Sprintstar erhielt Ritterehren vonseiten König Charles’, für die mögliche Tour-Krönung verschob der 39-Jährige sein Karriere-Ende: Im Vorjahr musste „Cav“ die Rundfahrt verletzt aufgeben, nun versucht er ein letztes Mal, alleiniger Etappenrekordler zu werden – er und Eddy Merckx siegten je 34-mal.

Was gibt es zu gewinnen? Insgesamt geht es um ein Preisgeld von rund 2,3 Millionen Euro. Wer in Nice im Gelben Trikot auf dem Podium steht, erhält eine Siegprämie von stolzen 500.000 Euro. Die Gewinner des Grünen und Gepunkteten Trikots müssen sich mit jeweils 25.000 Euro begnügen. Der beste Jungprofi im Weißen Trikot erhält 20.000 Euro. Ein Etappensieg bringt 11.000 Euro.

Und die Frauen? Sie bekommen auch ihre Tour, allerdings verkürzt und erst nach Olympia. Die Tour de France Femmes startet am 12. August in Rotterdam und endet am 18. August mit der legendären Bergankunft in Alpe d’Huez.