Etwas wieder gut zu machen

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FUSSBALL - Premierenball im neuen Oberkorner Stadion: Am Mittwoch ab 20.00 Uhr trifft die luxemburgische Nationalmannschaft auf Georgien. Das Spiel steht im Zeichen der Wiedergutmachung, nachdem die „Roten Löwen“ im letzten Länderspiel gegen Malta enttäuschten. Nationaltrainer Luc Holtz will die Vergangenheit ruhen lassen und gegen die ehemalige sowjetische Teilrepublik einen Sieg einfahren.

„Die Vergangenheit interessiert niemanden mehr. Wir werden die Aufbauarbeit der letzten Zeit nicht einfach vergessen, nur weil es einmal nicht geklappt hat“, erklärt Luc Holtz und meint damit die 0:2-Niederlage gegen Malta.

Neues Spiel, neues Glück. Aggressivität, Willen, Stellungsspiel, all diese Dinge, die gegen die Insulaner nicht klappten, sollen am Mittwoch in Oberkorn wieder das Gerüst der Luxemburger bilden. Das könnte René Peters wieder ins Spiel bringen, der zuletzt nur zweite Wahl war. Aber auch Gilles Bettmer, der gegen Malta nur von der Bank kam, hat wieder an Kredit gewonnen. „Er ist zurzeit viel besser in Form als vor ein paar Monaten“, urteilt Holtz, der auf den verletzten Innenverteidiger Chris Philipps (Muskelfaserriss) verzichten muss. Zurzeit sind mit Dan Collette und Stefano Bensi zwei Spieler angeschlagen, die aber bis zum Anpfiff wieder fit sein sollten.

Die Vorbereitung auf das Länderspiel war kurz, so dass sich der Nationaltrainer auf die Arbeit, die in den Klubs geleistet wurde, verlassen muss. Ein zweischneidiges Schwert sind die Europapokalauftritte des F91 und von Déifferdeng 03: „Für die Vorbereitung des Kollektivs ist es eher ein Nachteil. Zwei Vorbereitungsspiele mussten wir deswegen absagen, deshalb tappe ich im Dunkeln und hatte keine Möglichkeit, taktische Verbesserungen vorzunehmen. Positiv ist, dass die Spieler aus beiden Teams bereits an das hohe Tempo gewöhnt sind und eine hervorragende Einstellung in diesen Spielen an den Tag gelegt haben. Alle haben gezeigt, dass der Wille da ist, sich gegen stärkere Gegner durchzusetzen.“

„Schnell und trickreich“

Über den Gegner am Mittwoch ist nur wenig bekannt. Ein Spieler des aktuellen Aufgebots ist immerhin eingefleischten Fußballfans ein Begriff. Zurab Khizanishvili. Der kantige Verteidiger verbrachte einen Großteil seiner Karriere in Großbritannien (u.a. Glasgow Rangers und Blackburn Rovers) und steht jetzt beim türkischen Erstligisten Kayserispor unter Vertrag. Die eigentlichen Stars der Mannschaft fehlen.

Levan Kobiashvili (Hertha BSC) ist nach dem Skandalspiel in Düsseldorf und seiner Schiedsrichterattacke bis Dezember gesperrt, Kacha Kaladse (ex-Milan) hat seinen Rücktritt erklärt und Alexander Iashvili will sich bei seinem neuen Klub in Bochum in die Mannschaft spielen. Bleiben noch viele international unbekannte Profis, die jedoch ein höheres Niveau als die Luxemburger gewöhnt sind.

Die meisten Akteure verdienen ihr Geld in der höchsten ukrainischen Liga. Nationaltrainer Luc Holtz hat trotzdem eine eindeutige Meinung über die Georgier: „Sie verfügen mit Ananidse und Targamadse über zwei schnelle, trickreiche und kreative Mittelfeldspieler, die uns einige Probleme bereiten können. Unsere Hauptaufgabe wird es sein, gegen diese Gefahr eine Lösung zu finden.“

Im letzten Vergleich gegen die Georgier zogen sich die Luxemburger 2007 beim 0:0-Remis ordentlich aus der Affäre. Sechs Jahre vorher gab es jedoch in Monnerich eine klare 0:3-Niederlage. Die damalige Mannschaft ist jedoch stärker einzuschätzen als die heutige.
Aber das alles zählt nicht, denn es geht um Wiedergutmachung. Oder wie Luc Holtz zu sagen pflegt: „Manchmal muss man einen Schritt zurück machen, um drei nach vorne zu gehen …“