Tour de FranceEvenepoel rast zum Zeitfahr-Sieg, Pogacar bleibt in Gelb

Tour de France / Evenepoel rast zum Zeitfahr-Sieg, Pogacar bleibt in Gelb
Remco Evenepoel war beim Zeitfahren am Freitag nicht zu schlagen Foto: Thomas Sanson/AFP

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der Belgier Remco Evenepoel siegt im Kampf gegen die Uhr, Tadej Pogacar bleibt aber in Gelb.

Remco Evenepoel witzelte im Ziel gelöst mit Fürst Albert von Monaco und freute sich königlich über seinen Zeitfahr-Coup bei der Tour de France: Mit einem Höllenritt durch die Weinberge der Bourgogne hat Belgiens Rad-Wundknabe den slowenischen Teufelskerl Tadej Pogacar bezwungen. Trotz eines Schreckmoments kurz vor dem Ziel feierte der Weltmeister seinen ersten Etappensieg bei der Tour und rückte nahe an den Mann in Gelb heran.

„Ich habe heute jeden Meter genossen, auch wenn es hart war. Ich bin super glücklich“, sagte der 24-Jährige vom Team Soudal Quick-Step, der zwei Kilometer vor der Ziellinie aber heftig zusammenzuckte und bang sein Rad checkte: „Ich dachte, ich hätte einen Platten. Ich bin über etwas drübergefahren – das hat mich echt sehr erschreckt.“

Der zweimalige Tour-Champion Pogacar (25/UAE Team Emirates) verpasste als letzter Starter die Bestzeit des Tour-Debütanten Evenepoel um zwölf Sekunden. Evenepoel, der designierte Nachfolger von Belgiens Rad-Idol Eddy Merckx, setzte sich bei idealen Bedingungen und Volksfeststimmung in Gevrey-Chambertin nach 25,3 km mit einem beeindruckenden Temposchnitt von 52,587 km/h durch. In der Gesamtwertung liegt er nun 33 Sekunden zurück.

Dritter wurde Primoz Roglic (+34 Sekunden). Der slowenische Kapitän des deutschen Teams Red Bull-Bora-hansgrohe bleibt damit auf Podiums-Kurs. Der dänische Topstar Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike) war erneut konkurrenzfähig und wurde mit 37 Sekunden Rückstand Vierter – das Niveau von Evenepoel und Pogacar hat er nach seinen schweren Sturzverletzungen aus dem April aber noch nicht.

Vingegaard ist Gesamtdritter (+1:15) vor Roglic (+1:34). „Ich kann mit meiner Form zufrieden sein. Wir können aber keine Schlüsse für die Gesamtwertung ziehen, die Tour ist noch lang, es kann viel passieren“, sagte Pogacar: „Remco ist der beste Zeitfahrer, Jonas und Primoz waren auch stark. Es ist alles sehr eng.“

Geniets auf Platz 72

Bester Luxemburger beim Zeitfahren war Kevin Geniets, der 3:31 Minuten langsamer als Evenepoel war und 72. wurde. Bob Jungels beendete das Zeitfahren mit 3:49 Rückstand als 85. 

Drei Tage nach dem ersten Favoriten-Showdown auf der ersten Alpenetappe über den Galibier lieferten sich die Topstars erneut einen packenden Schlagabtausch. Auf dem technisch anspruchsvollen, aber dennoch schnellen Kurs mit einem knackigen Anstieg (1,6 km lang, 6,1 Prozent steil) – „Lob an den Veranstalter, ein absolut schönes Zeitfahren“, sagte der deutsche Bahrain-Profi Niklas Arndt – war Evenepoel aber letztlich der klar Stärkste.

Einer der Helden der noch jungen 111. Tour hatte das Zeitfahren um 13.05 Uhr – fast vier Stunden vor Pogacar – eröffnet: Der Brite Mark Cavendish war nicht nur seit Mittwoch Rekord-Etappensieger der Tour, sondern seit Donnerstag auch Gesamtletzter.

Somit durfte der 39-Jährige unter großem Jubel als erster der 174 Starter auf die Strecke, ließ es dort auch eher gemächlich angehen. 4:30 Minuten betrug „Cavs“ Rückstand auf den Sieger, er war immerhin noch deutlich schneller als sein Sprintrivale Fabio Jakobsen als Tagesletzter (+6:17). Beide verfolgen aber ohnehin andere Ziele – es warten noch einige Sprints, der nächste womöglich schon am Samstag in Colombey. 

Im Überblick

7. Etappe, Nuits-Saint-Georges – Gevrey-Chambertin (Einzelzeitfahren/25 km):
1. Remco Evenepoel (Belgien/Soudal Quick-Step) 28:52,19 Minuten, 2. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE Emirates) 0:12,36 Minuten zurück, 3. Primoz Roglic (Slowenien/Red Bull-Bora-hansgrohe) 0:34,32, 4. Jonas Vingegaard (Dänemark/Visma – Lease a Bike) 0:37,44, 5. Victor Campenaerts (Belgien/Lotto-Dstny) 0:51,99, 6. Kevin Vauquelin (Frankreich/Arkea-B&B Hotels) 0:52,75, 7. Matteo Jorgenson (USA/Visma – Lease a Bike) 0:53,84, 8. João Almeida (Portugal/UAE Emirates) 0:57,19, 9. Ben Healy (Irland/EF Education-EasyPost) 0:59,47, 10. Stefan Küng (Schweiz/Groupama-FDJ) 1:00,00, … 72. Kevin Geniets (Luxemburg/Groupama-FDJ) 3:31, … 85. Bob Jungels (Luxemburg/Red Bull-Bora-hansgrohe) 3:49

Stand in der Gesamtwertung nach 7 von 21 Etappen:
1. Pogacar 27:16:23 Stunden, 2. Evenepoel 0:33 Minuten zurück, 3. Vingegaard 1:15, 4. Roglic 1:36, 5. Ayuso 2:16, 6. Joao Almeida (Portugal/UAE Emirates) 2:17, 7. Carlos Rodriguez (Spanien/Ineos Grenadiers) 2:31, 8. Mikel Landa (Spanien/Soudal Quick-Step) 3:35, 9. Jorgenson 4:03, 10. Wlassow 4:36, … 55. Jungels 36:15, … 74. Geniets 50:21

/ Chenoa
6. Juli 2024 - 8.01

Bravo Remco Evenepoel, weider esou!

Allez Jungels a Geniets