Erstes GoldFrankreich feiert Rugby-„Umschüler“ Dupont

Erstes Gold / Frankreich feiert Rugby-„Umschüler“ Dupont
„Das ist eine riesige Belohnung für uns, für den Rugbysport, für das ganze Land“ Foto: Carl de Souza/AFP

Sogar tanzen kann Antoine Dupont, dem Moulin Rouge sei Dank. Mit der Goldmedaille um den Hals zauberte Frankreichs Rugby-Star mit seinem Team eine ausgefeilte Choreografie auf das Parkett, die den starken Männern kaum jemand zugetraut hätte. Tausende Fans im Club France, wo die französischen Olympia-Stars jeden Abend empfangen werden, rieben sich verwundert die Augen. „Diesen Tanz haben wir lange geübt – mit Laure Bontaz, die im Moulin Rouge arbeitet“, sagte Jefferson-Lee Joseph über die Hilfe aus dem berühmten Pariser Varieté.

Teamkollege Dupont wurde da schon auf den Armen der Fans durch das Publikum gereicht. „Wahnsinn, dafür hat sich alles gelohnt“, sagte der 27-Jährige nach der ersten Goldmedaille des Gastgebers in Paris. Dupont gilt als einer der besten Spieler des „klassischen“ Rugby, bei dem jedes Team aus 15 Akteuren besteht. Nur für Olympia hatte er auf die Siebener-Variante umgeschult.

Mit Erfolg: Im Finale gegen den Weltmeister und zweimaligen Olympiasieger Fidschi vor 70.000 Fans im Stade de France kam Dupont beim Stand von 7:7 ins Spiel. Sekunden später bereitete er mit einem unwiderstehlichen Sprint an der Seitenlinie entlang den zweiten Versuch der Franzosen vor. Danach legte er den Ball noch zweimal selbst im Malfeld ab, am Ende hieß es 28:7. In ganz Frankreich kam es zu spontanen Siegesfeiern, auf einem Plakat wurde Dupont als neuer Premierminister vorgeschlagen. Jener Dupont genoss jede Minute.

„Das ist eine riesige Belohnung für uns, für den Rugbysport, für das ganze Land“, sagte der Held des Abends: „Wir hatten wirklich das Gefühl, nicht nur den Rugbysport, sondern den gesamten französischen Sport zu repräsentieren.“