Conference LeagueAm Ende zu deutlich: Progrès Niederkorn verliert 0:3 gegen Djurgardens IF 

Conference League / Am Ende zu deutlich: Progrès Niederkorn verliert 0:3 gegen Djurgardens IF 
Omar Natami und Progrès Niederkorn mussten in Stockholm eine 0:3-Niederlage einstecken Fotos: Djurgardens IF/Facebook

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Der Progrès Niederkorn hat im Hinspiel der 2. Runde der Qualifikation zur Conference League eine deutliche Niederlage hinnehmen müssen. Mit 0:3 verlor das Team am Donnerstagabend gegen Djurgardens IF. Das Resultat der Schweden scheint souverän – doch der Progrès verliert am Ende zu deutlich. 

Am Ende des Spiels senkten die Progrès-Spieler die Köpfe und mussten mit anschauen, wie sich Djurgarden von seinen Fans feiern ließ. Rund 15.000 Zuschauer, die über das gesamte Spiel für eine beeindruckende Stimmung sorgten, verabschiedeten sich von Samuel Dahl, der sich der AS Rom anschließen wird. Der Frust bei den Niederkornern war nach den 90 Minuten hoch – das 3:0 war vor allem in der Höhe vermeidbar.

Als Kapitän führte Hamadou Karamoko aufs Feld, weil Metin Karayer erstmal auf der Bank Platz nahm. Strasser schickte seine Elf in einem 4-1-4-1 aufs Feld. In der ersten Minute wurde dem Progrès ein klarer Elfmeter verwehrt: Omar Natami legte den Ball an Dahl vorbei, der den Niederkorner rüde von den Beinen holte. Zum Erstaunen aller Luxemburger blieb der Pfiff des Schweizer Unparteiischen aus. In der ersten Viertelstunde waren die Niederkorner gut im Spiel, ließen in der Defensive nichts zu und setzten nach vorne ihre Nadelstiche. Djurgarden ließ den Ball durch die eigenen Reihen laufen, konnte jedoch keine Räume öffnen, weil der Progrès diszipliniert in seinen Linien verteidigte. 

Immer wieder versuchten die Niederkorner nach Ballgewinnen schnell die Tiefe zu suchen – eine Eins-gegen-Drei-Situation zu Gunsten der Luxemburger wurde schlecht ausgespielt: Adrian Ahmetxhekaj trieb den Ball nach vorne, entschied sich aber für den tiefen Pass, den der Torhüter der Schweden abfangen konnte – auf der anderen Seite wäre Omar Natami frei gewesen. 

Doppelschlag in sechs Minuten

Niederkorn wurde zunehmend in ihre eigene Hälfte gedrückt – Djurgarden konnte daraus allerdings auch keinen Profit schlagen. Wirklich gefährlich wurde es zum ersten Mal nach 17 Minuten, als Peter Therkildsen im Progrès-Strafraum frei angespielt wurde – sein erster Kontakt war allerdings zu schlecht, sodass Torhüter Eldin Latik den Ball aufnehmen konnte. 

Jubelte über zwei Treffer: Deniz Hümmet
Jubelte über zwei Treffer: Deniz Hümmet

In der 21. Minute gab es dann die kalte Dusche für den Progrès: Ahmetxhekaj und Karamoko hinderten sich gegenseitig beim Zweikampf, sodass Gustav Wikheim andribbeln konnte. Der Norweger schoss aus etwa 20 Metern, sein Flachschuss landete im Netz – sicher kein unhaltbarer Ball. Nur sechs Minuten später folgte der Doppelschlag: Djurgarden kombinierte sich nach einem Einwurf in den Strafraum vom Progrès, Oskar Fallenius brachte die Hereingabe von rechts flach in die Mitte, am zweiten Pfosten schob Deniz Hümmet zum 2:0 ein. 

Doch richtig schockiert reagierten die Niederkorner nicht. In der 29. Minute stand Issa Bah nach einer starken Flanke von Clayton Duarte frei im Strafraum – sein Volley ging allerdings weit neben das Tor. Zu einer Glanzparade zwang Antoine Mazure dann noch Jacob Zetterström: der Progrès-Stürmer schoss in der 31. Minute aus 16 Metern auf das Tor, Zetterström reagierte glänzend. 

Strasser musste dann bereits in der 36. Minute wechseln. Omar Natami konnte nicht mehr weiterspielen. Der Mittelfeldspieler hatte sich zuvor keine Freunde bei den Fans von Djurgarden gemacht: in der 1. Minute wollte er einen Elfmeter haben, was die Heim-Fans als Schwalbe bewerteten. Natami selbst sagte aber nach dem Spiel, dass es ein klarer Elfmeter gewesen sei. Weil sich Natami dann wegen Problemen am Sprunggelenk auf den Boden setzte und behandelt werden musste, wurde er fortan ausgepfiffen. In der 36. Minute wurde das doch unnötige Pfeifkonzert der Djurgarden-Fans beendet. Natami wurde positionsgetreu von Kenny Mixtur ersetzt. 

Das nötige Glück fehlt 

Das Spiel blieb jedoch weiter hitzig. Nach einem Foul gegen Chris Lybohy gab es eine Rudelbildung, bei der Karamoko die Gelbe Karte sah. Insgesamt musste der Progrès die Souveränität der Schweden anerkennen. Bitter blieb nach der ersten Halbzeit dennoch die Erkenntnis, dass Djurgardens IF aus zwei Chancen zwei Tore machte. 

Statistik

Djurgarden: Zetterström – Therkildsen (59. Stahl), Tenho, Danielson, Dahl – Holm (59. Schüller), Sabovic (81. Ekdal) – Fallenius, Gulliksen, Wikheim (59. Bergh) – Hümmet (71. Aslund)
Progrès: Latik – Jousselin, Karamoko, Peugnet, Duarte – Lybohy (78. Amofa) – Natami (36. Mixture), Ahmetxhekaj (61. Schmid), Daham, Bah (78. Sacras) – Mazure (61. Burban)
Schiedsrichter: Dudic – Erni, Küng (alle CH)
Gelbe Karten: Tenho, Danielsson, Dahl – Natami, Bah, Karamoko, Lybohy, Duarte, Amofa
Torfolge: 1:0 Wikheim (21.), 2:0 Hümmet (27.), 3:0 Hümmet (61.)
Beste Spieler: Hümmet, Fallenius – Duarte
Zuschauer: 15.000 

In der Anfangsphase des zweiten Durchgangs bekamen die Niederkorner die harte Spielweise der Skandinavier dann richtig zu spüren: Erst musste Ahmetxhekaj und dann Lybohy nach hartem Einsteigen auf dem Platz behandelt werden. Es gab weiter viele Nickligkeiten, Djurgarden spielte hart an der Grenze des Erlaubten. Niederkorn hingegen versuchte das Mittelfeld mit langen Bällen zu überbrücken, die jedoch zu schnell wieder beim Gegner landeten. 

In der 61. Minute traf Hümmet dann zum 3:0-Endstand. Nach einem Schuss aus wiederum etwa 20 Metern ließ Latik den Ball unglücklich zu kurz nach links abprallen – Hümmet musste nur noch einschieben. Djurgarden schaltete fortan in den Verwaltungsmodus. Progrès, mittlerweile mit Jonathan Schmid und Neuzugang Junior Burban im Spiel, fiel nach vorne allerdings zu wenig ein. 

Doch das sollte sich in der Schlussphase ändern. Die Schweden überließen den Luxemburgern nun den Ball. Die Elf von Strasser wollte den Anschlusstreffer erzwingen, doch nach guter Aktion auf rechts fand Mixtur keinen Abnehmer in der Mitte und auch der Kopfball von Vincent Peugnet oder der Dropkick von Duarte blieben ungefährlich. 

Am Ende gewann Djurgarden souverän, doch zu hoch. Dem Progrès fehlte über die gesamte Spielzeit auch das nötige Glück, das sie gegen einen solchen Gegner brauchten, um eine bessere Ausgangsposition im Rückspiel zu haben. 

Stimmen

Jeff Strasser (Trainer Progrès): „Wir sind nach dem Spiel sehr frustriert. Wenn ich mir die Statistik anschaue, dann haben wir ähnlich viel Ballbesitz wie Djurgarden. Wenn ich unsere erste Viertelstunde sehe, da waren wir wirklich besser. Dann der Kontakt auf Natami, war es Elfmeter oder nicht? Das Spiel hätte einen anderen Lauf nehmen können. In der ersten guten Szene von Djurgarden bekommen wir den Gegentreffer. Das zweite Tor war ein individueller Fehler, der uns niemals passieren darf. Psychisch war es dann schwierig. In der zweiten Halbzeit haben wir nach Freistößen oder Ecken Chancen. Vor dem 3:0 haben wir einen dummen Ballverlust. Am Ende frage ich mich, was hätte ich taktisch anders machen sollen? Nichts. Es hatte nichts mit Taktik zu tun, sondern mit der individuellen Qualität, die auf manchen Positionen bei ihnen höher war. Sie sind außerdem bei 15 Spielen in der Meisterschaft und bei 100 Prozent. Für uns ist es das erste offizielle Spiel der Saison. Am Ende ist das Ergebnis zu hoch.“


Im Überblick

2. Qualifikationsrunde der Conference League: 
Hinspiele:
F91 – BK Häcken (SWE) 2:6
Djurgardens IF (SWE) – Progrès Niederkorn 3:0
Déifferdeng 03 – Ordabasy (KAZ) 1:0 
Rückspiele:
Mittwoch, 31. Juli, 19.00 Uhr: BK Häcken – F91
Donnerstag, 1. August, 17.00 Uhr: Ordabasy – Déifferdeng
Donnerstag, 1. August, 19.00 Uhr: Progrès Niederkorn – Djurgardens IF

3. Qualifikationsrunde der Conference League (noch nicht terminiert): 
Sieger Déifferdeng 03/Ordabasy – Sieger FC Struga (MKD)/FC Pyunik (ARM)
Sieger F91 Düdelingen/BK Häcken – Sieger Stjarnan (ISL)/Paide Linnameeskond (EST)
Sieger Ilves Tampere (FIN)/Austria Wien (AUT) – Djurgarden/Progrès Niederkorn