Gemeinsam für die Schlecks

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Neben der Aufregung um die Luxemburger Delegation gestern, hier nun auch das Sportliche zur Luxemburger Beteiligung am Elite-Rennen der WM am Sonntag.

Das Großherzogtum stellt erstmals in der modernen Radsportgeschichte eine komplette Mannschaft (neun Fahrer) und steht damit auf derselben Ebene wie Italien, Australien, Belgien, Frankreich, Deutschland, Holland, Russland, die Schweiz und Spanien.
Die bevorzugte Stellung in der Radsportwelt verdankt unser Land seinen drei Aushängeschildern Kim Kirchen, Andy und Frank Schleck, die so viele Punkte gesammelt haben, dass das Großherzogtum laut Reglement neun Fahrer auf den Rundkurs um Varese schicken durfte.
Andy Schleck schickte daraufhin eine E-Mail an Präsident Jean Regenwetter, in der er ihn bat, ein komplettes Team zu selektionieren. Obwohl Regenwetter persönlich anderer Meinung war („eine Selektion muss man sich verdienen“), entschieden zuerst die technische Kommission, dann der Vorstand, neun Fahrer ins WM-Abenteuer zu schicken.
Gegen den Wind
Neben Kim Kirchen, Andy Schleck, Frank Schleck wurden Benoît Joachim, Laurent Didier, Christian Poos, Vincenzo Centrone, Steve Fogen und Jempy Drucker selektioniert. Als Kim Kirchen wegen Übermüdung forfait erklärte, berief die FSCL Reservefahrer Claude Wolter ins Aufgebot. Für ihn, genau wie für Centrone, Fogen und Drucker, wird es die erste WM bei den Elitefahrern sein. Die Marschroute der Luxemburger ist ganz klar.
„Zuerst gilt es, die beiden Leader Andy und Frank Schleck gegen den Wind zu schützen“, sagt Nationaltrainer Bernhard Baldinger. „Wir wissen, dass das Rennen um 10.30 Uhr beginnt und dass 206 Konkurrenten am Start sind“, scherzt er: „Alles andere ist nicht so leicht zu planen. Bis auf die Gebrüder Schleck müssen die anderen Luxemburger Fahrer Helferdienste leisten. Wir werden sehen, wie viel Kraft jeder hat und wie weit er kommt. Im Schlussteil sind die Schlecks wie in Stuttgart wahrscheinlich auf sich allein gestellt.“
Was dann zählt, ist die körperliche Verfassung der beiden Leader. „Die Polen-Rundfahrt als Vorbereitung auf die WM war eine einzige Katastrophe“, sagen die zwei wie aus einem Munde. Andy büßte dort in der Kälte und im Dauerregen viel von seinem Potenzial ein, Frank steckte in der letzten Etappe auf und bewahrte sich damit vor Schlimmerem.
„Ich habe mich im Laufe der Woche einigermaßen gut erholt und neue Kräfte gesammelt“, sagt er: „Letztes Jahr hatte ich im Finale ausgesprochenes Pech. Vielleicht klappt es diesmal besser.“ P.L./clc