Johan Bruyneel verzichtet auf Tour de France

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(dpa-Archiv)

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Nach den Doping-Beschuldigungen gegen Lance Armstrong und seinen ehemaligen Mentor Johan Bruyneel hat der Texaner eine 18-seitige Erklärung abgegeben - und die Vorwürfe bestritten. Bruyneel verzichtet auf die diesjährige Tour.

Der siebenmalige Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong wehrt sich vehement gegen die Doping-Vorwürfe der amerikanischen Anti-Doping-Agentur (USADA). In einem 18-seitigen Brief fordert sein Anwalt, die „zweifelhaften Anschuldigungen“ gegen Armstrong fallen zu lassen. Sein ebenfalls beschuldigter ehemaliger Mentor und heutige Teamchef des Radrennstalls RadioShack-Nissan, Johan Bruyneel, hat unterdessen seinen Verzicht auf die diesjährige Tour bekanntgegeben.

„Sollte die USADA keine Beweise vorlegen, sollte der Untersuchungsausschuss der USADA empfehlen, die Anklage aus Mangel an Beweisen fallen zu lassen“, heißt es in dem Armstrong-Brief. Das Schreiben, das Armstrong innerhalb von zehn Tagen nach Erhalt eines USADA-Briefes abgeben musste, wurde von seinem Anwalt Robert Luskin unterzeichnet.

Massive Doping-Vorwürfe

Am 12. Juni hatte die USADA dem Texaner in einem Brief mitgeteilt, dass „mehrere Fahrer mit Wissen aus erster Hand“, aussagen würden, dass Armstrong zwischen 1998 und 2005 EPO und Testosteron genommen, Blut-Transfusionen genutzt sowie Doping vertrieben und verwaltet habe. Belastet wurde auch sein ehemalige Teamchef Bruyneel sowie vier weitere Personen seines damaligen Rennstalls.

Zudem schrieb die USADA, dass mutmaßliche Dopingproben von Armstrong aus den Jahren 2009 und 2010 „vollkommen mit Proben übereinstimmen, an denen Blutmanipulation, inklusive EPO und/oder Blut-Transfusionen vorgenommen wurden.“ Ihm droht bei einer Verurteilung der Verlust seiner sieben Tour-Siege. Trotz immer wiederkehrender Anschuldigungen sind dem Texaner bisher nie Doping-Vergehen nachgewiesen worden.

Bruyneel verzichtet auf TdF

Der mit Dopingvorwürfen belastete Teamchef des Radsport-Rennstalls RadioShack-Nissan, Johan Bruyneel, wird der Tour de France in diesem Jahr fernbleiben. „Ich wünsche mir von ganzem Herzen dort zu sein, aber in Anbetracht der jüngsten Vorwürfe durch die USADA gegen mich wäre dies eine unliebsame Ablenkung für mein Team und alle Teilnehmer und Unterstützer bei der Tour“, schrieb der 47 Jahre alte Belgier eine Woche vor dem Start der Frankreich-Rundfahrt auf seiner Homepage.

Die amerikanische Anti-Doping-Agentur (USADA) wirft Bruyneel und anderen, darunter sein ehemaliger Schützling Lance Armstrong, vor, mit Dopingmitteln gehandelt zu haben. Dem Texaner, der siebenmal die Frankreich-Rundfahrt gewonnen hatte, droht die Aberkennung seiner Titel.

„Unbegründete Anschuldigungen“

„Es ist bedauerlich, dass diese jüngsten, unbegründeten Anschuldigungen zu meinem Rückzug von der Tour geführt haben, obwohl ich hoffe meine Unschuld zu beweisen und damit diese Angelegenheit bald ein für alle Mal zu erledigen“, schrieb Bruyneel.

Für das Team RadioShack-Nissan werden bei der diesjährigen Tour de France unter anderem die Deutschen Andreas Klöden (Kreuzlingen/Schweiz) und Jens Voigt (Berlin) an den Start gehen. Routinier Voigt bestreitet vom 30. Juni an seine 15. Frankreich-Rundfahrt und löst damit Erik Zabel als deutschen Rekordhalter der häufigsten Teilnehmer ab.