LEICHTATHLETIK: „Stabis“ und „Lafteam“

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Die Jugendförderung der FLA, Teil II: Parallele Strukturen

Neben dem „Centre de formation athlétisme“ (CFA) gibt es in der Jugendförderung des nationalen Leichtathletik-Verbandes FLA (siehe auch „T“ vom 25.3.) noch zwei parallele Strukturen: für den Stabhochsprung und den Mittelstreckenbereich. Warum parallele Strukturen? / Marie-Paule Thoma

Erstens: Der Stabhochsprung ist eine zu raumintensive und technische Disziplin, um sich in den Hochbetrieb des CFA eingliedern zu können.

Zweitens: Die Mittelstreckengruppe öffnet sich Läufern, die aus unterschiedlichen Gründen den Aufnahmebedingungen des CFA nicht entsprechen.

Die „Stabis“

Verantwortlicher Trainer der „Stabis“, wie Stabhochspringer in der deutschen Sprache liebevoll bezeichnet werden, ist der langjährige Luxemburger Rekordhalter im Stabhochsprung, Camille Schleck, der seine aktive Laufbahn erst 1981 im Alter von 38 Jahren beendet hat.

Er besitzt einen A-Trainerschein und hat danach noch eine Spezialisierung in Paris beim wohlbekannten französischen Stabhochsprungtrainer Maurice Houvion absolviert. Noch heute ist er lernwillig und absolviert in diesem Moment einen Weiterbildungskurs an der Sport-Uni in Köln.

Mit viel Enthusiasmus bringt er seinen „Schülern“ das ABC des Stabhochsprungs bei. Zuerst, ehe es zum eigentlichen Sprungtraining übergeht, hat die Körperbildung (d.h. Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur sowie des Schultergürtel-Bereichs durch turnerische Übungen) Vorrang.

Danach kommt die Einführung in die Sprungtechnik, wobei sich die Jugendlichen erstmals „in den Stab“ einfühlen müssen. Nach und nach, je nach den individuellen Fortschritten, verlassen dann die Athleten den Boden, um auf der Matte zu landen. Nach einem bis anderthalb Jahren sind sie dann wettkampfreif.

Die Rekrutierung in die Stabhochsprung-Gruppe geschieht durch Nachfrage bei den Vereinen. Nicht alle Vereine verfügen über die nötige Infrastruktur und fachmännische Trainer im Stabhochsprung. Doch auch für Talente, die aus Vereinen kommen, die über Sprunganlagen verfügen, ist es von Vorteil, in einer Gruppe zu trainieren.

Dieses Jahr trainieren zehn Jugendliche (fünf Mädchen und fünf Jungen) zwischen 15 und 20 Jahren mit Camille Schleck. Die Athleten, die sich wohl in der Gruppe fühlen, können weiterhin über das Jugendalter hinaus dort trainieren; die anderen wechseln schließlich auf eigenen Wunsch zum Nationaltraining der Elite über.

Jährlich werden auch ein bis zwei Lehrgänge, wie z.B. während der diesjährigen Osterferien in Boulouris bei St-Raphaël, organisiert.

Das „Lafteam“

Die Initiative zur Schaffung des „Lafteam“ stammte von Jean-Paul Urwald, damaliger Verantwortlicher für den Mittelstreckenbereich im CFA.

Neben den Athleten, die im CFA trainierten, gab es noch weitere talentierte Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen nicht den gesetzten Kriterien entsprachen. Urwald gründete somit das „Lafteam“, um diese Athleten „aufzufangen“.

Nach dem Ausscheiden von Jean-Paul Urwald hat Josy Bourggraff die „Lafteam“-Gruppe übernommen. Er besitzt einen FLA-C-Schein, einen B-Trainerschein im Bereich Sprint sowie einen Animateur-Sport-Loisirs-Schein und wird in Kürze einen B-Schein des deutschen Verbandes DLV im Bereich Lauf in Westfalen ablegen.

Die Jugendlichen im Scolaires- und Minimes-Alter (12-14 Jahre) müssen den vom Leichtathletik-Verband erarbeiteten Kriterien in den Läufen ab 600 m bis 3.000 m und/oder im Crosslauf entsprechen. Hauptbestandteil des Trainings sind Dauerläufe, die, nach Aussage von Bourggraff, zu wenig in den Vereinen praktiziert werden. Des Weiteren wird sehr viel Wert auf die Lauftechnik und das Ausmerzen von Haltungsfehlern durch Stabilisierungs-Übungen gelegt.

Quer durch das Jahr werden Lehrgänge angeboten, hauptsächlich aber die gemeinsame Teilnahme an Crossläufen im Ausland und an Leichtathletikveranstaltungen wie z.B. seit Jahren schon am „Meeting der krummen Strecken“ in Pliezhausen bei Stuttgart.

20 Jugendliche (acht Mädchen und zwölf Jungen) sind dieses Jahr Mitglied der Gruppe, wobei man insbesondere die „Mittelstreckenspezialisten“ des Challenge Tageblatt wiederfindet. Josy Bourggraff sieht seine Mission darin, dass das „Lafteam“ ein Sprungbrett zum CFA wird.

TEIL I (CFA)erschien am 25.3.
TEIL III (SPORTLYCEE): am 8.4.