Weißrusslands Nationaltrainer„Luxemburg spielt frisch und dynamisch“

Weißrusslands Nationaltrainer / „Luxemburg spielt frisch und dynamisch“
Weltenbummler: Carlos Alos hat bereits in Spanien, Hongkong, Polen, Kasachstan, Marokko, Katar, Zypern, Ruanda und Belarus Mannschaften trainiert Foto: abctv.kz

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Der spanische Coach von Belarus, Carlos Alos, ist beeindruckt von der Stärke Luxemburgs, glaubt aber auch an die Chancen seiner Mannschaft. Im Vorfeld des Duells zwischen beiden Nationen gab der 49-Jährige dem Tageblatt ein Interview.

Tageblatt: Herr Alos, was sind die Stärken Ihres Teams?

Carlos Alos: Die Einstellung unserer Spieler ist vorbildlich. Wir haben eine sehr disziplinierte Mannschaft, eine kompakte Gruppe und wir spielen mit Leidenschaft und großem Kampfgeist. Es gibt keine herausragenden Einzelspieler, aber als Mannschaft sind wir stark.

Was möchten Sie verbessern? Mit der Torausbeute –  fünf Tore in zehn Spielen – können Sie sicher nicht zufrieden sein.

Es stimmt, dass es uns im Angriffsspiel oft an Durchschlagskraft fehlt. In den Freundschaftsspielen in diesem Jahr versuchten wir, verschiedene Varianten sowie auch einige neue Spieler zu testen. Natürlich wollen und müssen wir uns verbessern. In den Freundschaftsspielen hat dies nicht geklappt, aber hier geht es nicht nur um Stürmer. Wir müssen uns in allen Bereichen steigern (Belarus unterlag gegen Montenegro 0:2, spielte 0:0 gegen Malta und verlor jeweils mit 0:4 gegen Russland und Israel, Anm.d.Red.).

Einen Star wie Aleksandr Hleb könnten Sie gut gebrauchen, nicht wahr?

(lacht) Ja, natürlich, aber gegenwärtig haben wir keinen Aleksandr Hleb oder ähnliche Top-Spieler. Im aktuellen Kader fehlt nur unser Kapitän Sergey Politevich (Innenverteidiger von Dynamo Minsk, Anm.d.Red.) aufgrund einer Verletzung. Ansonsten bin ich glücklich, dass alle anderen Spieler gesund, fit und einsatzbereit sind. Unser Ziel ist es, die Serie guter Ergebnisse in Wettbewerbsspielen fortzusetzen. Von den letzten sechs Spielen haben wir nur eines verloren. Auch in den bevorstehenden Partien wollen wir wieder gute Resultate erreichen. Dies können wir aber nur, wenn wir mehr als 100 Prozent bringen. Dann haben wir die Chance, jeden Gegner zu schlagen. Wenn wir jedoch nur 70 Prozent bringen, wie in den Testspielen, dann können wir gegen jede Mannschaft verlieren.  

Was ist Ihr Ziel für diese Nations-League-Saison? Glauben Sie, dass Belarus eine Chance auf den Gruppensieg und Aufstieg in die Division B hat?

Ehrlich gesagt ist es schwer, Prognosen zu machen. Nicht nur für uns, sondern für alle vier Teams. Ich denke, alle Spiele werden ausgeglichen sein. Jede dieser vier Mannschaften hat einen komplett anderen Spielstil. Man kann Luxemburg nicht mit Nordirland vergleichen; auch nicht mit Bulgarien sowie Belarus. Alles ist offen. Wir wissen, dass jedes Match für uns schwer sein wird, aber auch für unsere Gegner wird es gegen uns nicht leicht sein. Wir hoffen, dass wir bis zum Schluss im Rennen um den ersten Platz bleiben. Das ist unser Ziel. 

Trotz des Handicaps, dass Belarus aufgrund von UEFA-Sanktionen Heimspiele an neutralen Orten und vor leeren Rängen austragen muss? 

Das ist ohne Frage eine abnormale Situation. Natuerlich würden wir lieber in Minsk spielen, vor unseren Fans im vollen Stadion. Aber diese Situation ist leider außerhalb unserer Kontrolle und wir müssen sie akzeptieren. Jedoch ist es sicherlich auch für unsere Gegner nicht angenehm, unter solchen Bedingungen zu spielen. Es mag merkwürdig klingen, aber unsere Spieler haben sich mittlerweile daran gewöhnt und schaffen es trotzdem, voll motiviert zu sein; auch ohne die Unterstützung der Fans. Ich denke, dass man versuchen muss, aus jeder Situation das Beste zu machen. Darüber zu jammern hilft nichts.

Welche Eindrücke haben Sie von dem Luxemburger Team gesammelt?

Vorerst sind wir auf das kommende Spiel gegen Bulgarien fokussiert (das Interview fand zu Beginn des Traininglehrgangs statt, Anm.d.Red.). Aber natürlich haben wir auch Luxemburg unter die Lupe genommen. Ich bin beeindruckt von Luxemburg. Sie sind eine frische Mannschaft, spielen dynamisch, der Ball zirkuliert schnell, sie haben flinke und technisch starke Spieler. Luxemburg ist ein Nationalteam, das in den letzten zehn Jahren eine große Entwicklung gemacht hat. Das Duell gegen sie wird sicherlich eine schwere Aufgabe für uns sein.