Sudstroum Open „Möchte es diese Woche besser machen“: Chris Rodesch hat sich einiges vorgenommen

Sudstroum Open /  „Möchte es diese Woche besser machen“: Chris Rodesch hat sich einiges vorgenommen
Chris Rodesch verzichtet in Esch auf die Doppelkonkurrenz, um am Abend noch College-Kurse zu belegen Foto: Editpress/Anouk Flesch

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Die erste Runde bei dem Sudstroum Open hat Chris Rodesch problemlos überstanden. Beim 6:2, 7:6-Sieg über Antoine Monaco zeigte er die gewohnten Stärken seines Spiels: Aufschlag und dominante Grundschläge. Nach dem doch enttäuschenden Aus im Halbfinale letzte Woche hat sich Rodesch für diese Woche einiges vorgenommen und ist hoch motiviert, ein besseres Ergebnis zu erzielen.

Der Karriereplan ist klar: Chris Rodesch will sein Senior Year an der University of Virginia abschließen und mit dem Cavaliers Tennis Team den Titel-Hattrick schaffen. Im Sommer 2024 hat er vor, Vollzeit in das Profilager zu wechseln. Um diesen Plan zu verwirklichen, verzichtet er bei den Sudstroum Open auf die Doppelkonkurrenz, damit er abends College-Kurse belegen kann. „Ich hätte natürlich gerne mit Alex (Knaff) den Titel verteidigt, aber das bekomme ich dieses Jahr zeitlich nicht hin.“ Volle Konzentration in Esch also auf das Einzel, wo er heute im Achtelfinalduell gegen den niederländischen Qualifikanten Stijn Pel (ATP: 1550) wieder auf dem Platz steht. Beste Bedingungen also, um wie im Vorjahr das Viertelfinale zu schaffen und Weltranglistenpunkte zu verteidigen. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Rodesch stand letzte Woche kurz vor dem Finaleinzug, vergab jedoch zwei Matchbälle gegen den Deutschen Marlon Vankan. „Es ist nicht einfach, mein Spiel auf Sand aufzuziehen, die Plätze hatten auch den einen oder anderen Platzfehler und da bin ich mit meinen zwei Metern ein bisschen im Nachteil. Es war eigentlich ‚ugly tennis‘ die ganze Woche lang, ich habe nur 50 Prozent meines normalen Niveaus zeigen können. Da verliert man Matches, die man gewinnen sollte“, so der 21-Jährige. 

Auch wenn das Teilnehmerfeld bei den Sudstroum Open in der Spitze etwas schwächer ist, kann man Erfolg nie planen. Rodesch spielt nun fünf Wochen lang Turniere ohne Pause, da kommt selbst ein junger Sportler wie er an die Grenzen der Belastbarkeit. „Sagen wir mal so, körperlich bin ich nicht ganz bei hundert Prozent, aber das gehört alles zum Lernprozess dazu.“ Nach dieser Woche nimmt er sich drei Tage frei, bevor es zwei Wochen ins Trainingslager geht, um daraufhin an mehreren Challengers teilzunehmen.

Durch den Erfolg an der Universität hat er sechs Wildcards zu Turnieren in der höheren Klasse bekommen. Die muss er bis Ende 2023 in Anspruch nehmen. „Es wird schwierig sein, alles mit der Uni im Herbst und Winter zu vereinbaren, aber ich muss die Chance nutzen. Ich habe schon einen Challenger in Karlsruhe gespielt und werde dann im August in Todi (ITA) und in Augsburg zwei weitere spielen.“ In Baden-Württemberg hat er erneut gezeigt, dass er mit den Top-Spielern mithalten kann. Gegen Timofei Skatov (ATP: 138) gab es eine knappe Drei-Satz-Niederlage. „Ich hätte ihn schlagen können“, sagt Rodesch selbstbewusst, „habe im ersten Satz geführt, diesen aber schlussendlich verloren.“ Es war eine sehr gute Erfahrung. „Auf Asche bin ich halt noch nicht so weit, aber auf Hartplatz habe ich im College 18 Mal hintereinander gewonnen. Das ist Challenger-Niveau.“

So wie sein Kollege Alex Knaff freut sich Rodesch darauf, eine weitere Woche vor den luxemburgischen Fans zu spielen. „Ich finde es super. Das zeigt uns Spielern, dass Interesse besteht, uns zu unterstützen. Deswegen wollte ich letzte Woche etwas zurückgeben, aber das ist mir leider nicht gelungen. Ich möchte es diese Woche besser machen.“ 

Knaff im Einzel und Doppel weiter

Guter Tag für Alex Knaff bei den Sudstroum Open in Esch: Der Luxemburger schaffte im Einzel souverän den Einzug in die nächste Runde, dies mit einem 6:1-, 6:2-Erfolg über den französischen Qualifikanten Mayeul Darras. Am frühen Abend durfte er dann auch noch im Doppelwettbewerb jubeln. Gemeinsam mit seinem österreichischen Partner David Pichler setzte sich Knaff im Viertelfinale mit 6:4, 6:4 erneut gegen Darras durch, der mit seinem Landsmann Amaury Raynel antrat. Heute geht es für Alex Knaff dann gegen einen weiteren französischen Qualifikanten, Arthur Nagel. Zuvor tritt Chris Rodesch in der ersten Partie des Tages auf Court vier gegen den Niederländer Pel an. Im Doppel treffen Knaff/Pichler derweil auf die Brasilianer Britto/Saraiva.
Nicht in die Runde der besten 16 haben es unterdessen Gilles Kremer und Raphaël Calzi geschafft. Kremer unterlag am Mittwoch mit 1:6, 1:6 gegen den Italiener Tommaso Compagnucci, der in Esch an Position vier gesetzt ist. Calzi musste sich nach einem harten Fight, der über 2:33 Stunden ging, dem Franzosen Boris Fassbender geschlagen geben. Dies mit 6:4, 6:7 (8) und 3:6.