FußballNeuland Europa: Wie UNA Strassen sich organisatorisch auf den Europapokal vorbereitet hat

Fußball / Neuland Europa: Wie UNA Strassen sich organisatorisch auf den Europapokal vorbereitet hat
Kapitän Denis Agovic und die UNA Strassen werden am Donnerstag zum ersten Mal europäisch spielen Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Es ist eine Premiere für die UNA Strassen: zum ersten Mal tritt der Klub bei einem europäischen Wettbewerb an. In der ersten Qualifikationsrunde zur Conference League empfängt das Team von Präsident Luc Hilger am Donnerstag um 19 Uhr die finnische Mannschaft Kuopion PS. Doch bevor das Hinspiel in Differdingen ausgetragen werden kann, mussten Hilger und Co. einige organisatorische Hindernisse überwinden. 

UNA Strassen-Präsident Luc Hilger
UNA Strassen-Präsident Luc Hilger Foto: Editpress/Marcel Nickels

Manchmal kann man das Gefühl bekommen, dass die UEFA ein wenig penibel agiert. Dass die Auflagen des europäischen Fußballverbandes auch in der Conference League strengstens eingehalten werden müssen, hat nun auch die UNA Strassen zu ihrem Europapokal-Debüt erfahren. „Das Training am Vortag soll 1:15 Stunde dauern“, sagt Präsident Luc Hilger. „Das sind nicht 1:20 Minuten. Auch muss beim Training zwingend ein ‚Pitch Doctor’ dabei sein. Erst dachte ich, das sei alles übertrieben. Aber die UEFA beobachtet das und deswegen müssen und werden wir das einhalten.“

Der CGDIS muss also auch beim Abschlusstraining beider Teams einen Tag vor der Begegnung anwesend sein. Zudem müssen beispielsweise auch die Anti-Doping-Vorschriften der UEFA eingehalten werden und für jeden Bereich muss ein offizieller Ansprechpartner angegeben werden – für die UNA absolutes Neuland. „Das haben wir aber alles intelligent und sachlich bearbeitet“, sagt Hilger. Hilfe hat die UNA dabei unter anderem von erfahrenen Klubs wie FC Déifferdeng oder Progrès Niederkorn bekommen. „Thomas Gilgemann (Präsident des Progrès) hat mir gesagt, dass der Aufwand beim ersten europäischen Spiel enorm sein wird – und er hatte recht.“ 

Frage nach dem Spielort

Zwölf Mitglieder zählt der Vorstand der UNA. Zwölf Personen haben also in den letzten Wochen mit Hochdruck daran gearbeitet, dass dem Spiel am Donnerstag nichts mehr im Weg steht. „Einige von ihnen haben einen Vollzeitjob. Dann haben wir fünf bis sechs Jungs, die in Rente sind und viel Arbeit auf sich genommen haben“, erklärt der Präsident. Erschwerend kam hinzu, dass die UNA nicht direkt nach Saisonende wusste, dass sie in dieser Saison auf europäischer Bühne spielen würde. Das finale Urteil, dass Swift Hesperingen und die Jeunesse Esch nicht am internationalen Geschäft teilnehmen dürfen, fiel am 5. Juni. „Wir mussten das CAS-Urteil abwarten. Dadurch haben wir etwa zehn Tage Zeit verloren. Wir haben uns aber am Tag nach der Entscheidung direkt zusammengesetzt und angefangen, zu organisieren. Ich hätte lieber erst auswärts gespielt, dann hätten wir noch eine Woche Zeit für die Organisation des Heimspiels gewonnen“, sagt Hilger. 

Die Auswärtsreise nach Finnland sei laut Hilger kein großer organisatorischer Aufwand. „Für das Heimspiel wollen wir aber alles ordentlich auf die Beine stellen, auch für die Gegner.“ Nach der Verkündung, dass die UNA an der Conference League spielen wird, stand jedoch erstmal die Frage im Raum, wo das Heimspiel ausgetragen werden soll. „Im Josy Barthel ging’s nicht, das Stade de Luxembourg hat noch bis August wegen der Erneuerung des Rasens geschlossen, Ettelbrück kam geografisch für uns nicht infrage. Von den Strukturen hat Differdingen den schönsten Komplex. Wir hätten natürlich lieber zu Hause gespielt. Aber wir haben uns mit Differdingen gut arrangiert. Sie können den Ausschank machen. Eine Hand wäscht die andere“, erklärt der UNA-Präsident.

Gegner mitten in der Saison

Ein anderer Punkt sind die Kosten. „Jeder weiß, was eine Mannschaft bekommt, die beispielsweise die erste Runde übersteht“, sagt Hilger. „Ich habe dann immer gelacht, als Niederkorn oder die anderen Vereine gesagt haben, dass es mit dem Geld knapp wird. Jetzt sehe ich es selbst. Die Kosten sind schon hoch. Wir fliegen nach Finnland, Differdingen auf die Färöer Inseln. Flugzeug, Hotel und Bus. Dann noch Kleinigkeiten wie Security. Jetzt haben wir es auch schwarz auf weiß. Aber das ist die eine Seite. Die andere Seite ist das Abenteuer Europa. Das müssen wir also alles annehmen und das tun wir auch gerne.“ 

Für eine erfolgreiche europäische Kampagne steht der UNA also nichts mehr im Wege – bis auf den Gegner Kuopion PS. Die Finnen sind mitten in der Meisterschaft, stehen nach 15 Spieltagen mit 28 Punkten auf Platz 1 der „Veikkausliiga“. „Wir haben vor zwei Wochen die Vorbereitung angefangen“, sagt Hilger. „Ich habe zu unserem Trainer gesagt, dass wir zwei Vorbereitungen machen werden. Eine auf die europäischen Spiele, die andere im Hinblick auf den Start in der BGL Ligue. Ich denke zudem, dass die Finnen auf dem Papier stärker sind als wir.“