WettkämpfeParis blüht wieder auf: Fragen und Antworten zu den Paralympics

Wettkämpfe / Paris blüht wieder auf: Fragen und Antworten zu den Paralympics
Zweieinhalb Wochen nach Olympia ist Paris Schauplatz der Paralympics Foto: AFP/Lionel Bonaventura

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Die Fußball-EM ist längst Geschichte, auch die Olympischen Spiele sind vorbei. Doch ein Mega-Sportereignis bleibt noch. Die Paralympics in Paris schließen den Sportsommer 2024. Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten zu den 17. Paralympischen Sommerspielen für Menschen mit körperlicher Behinderung.

Was sind eigentlich die Paralympics?

Die Paralympics sind die an Olympische Spiele angelehnten Wettkämpfe für Sportler mit Behinderung. Sie finden alle vier Jahre dort statt, wo kurz zuvor die Olympischen Sommer- oder Winterspiele ausgetragen wurden. Seit 1960 kämpfen Athleten alle vier Jahre in Sommersportarten um paralympische Medaillen. Das Wort Paralympics setzt sich zusammen aus den englischen Worten paraplegic (doppelseitig gelähmt) und Olympics (Olympische Spiele).

Wann geht es los?

Die Paralympics werden am 28. August eröffnet und enden am 8. September. Anstatt wie bei der Olympia-Eröffnungsfeier per Schiff auf der Seine werden sich die Paralympics-Sportlerinnen und -Sportler am Mittwoch (20.00 Uhr/ZDF) auf der Prachtmeile der Avenue des Champs-Élysées bis zum Place de la Concorde den Zuschauern zeigen. Aus den vier Stadien der urbanen Sportarten (3×3-Basketball, BMX, Skateboard und Breakdance) wurde am Place de la Concorde eine große Arena für die Eröffnungsfeier fertiggestellt. Die ersten Wettbewerbe beginnen dann am Donnerstag, den Auftakt macht Badminton.

In wie vielen Sportarten werden Medaillen vergeben?

In 22 Sportarten werden Medaillen vergeben. Insgesamt stehen 549 Entscheidungen an. Die Medaillen enthalten wie schon bei Olympia ein Stück des Eiffelturms.

Wo finden die Wettkämpfe statt?

Es werden dieselben Sportstätten wie bei Olympia genutzt, es wurden allerdings ein paar Anpassungen vorgenommen. Das olympische Beachvolleyball-Stadion unter dem Eiffelturm wurde in ein Fußballfeld verwandelt. Das nun Paralympische Dorf wurde behindertengerecht gemacht. Nur der Place de la Concorde, wo während Olympia noch die Wettbewerbe im 3×3-Basketball, BMX-Freestyle, Breaking und Skateboard ausgetragen wurden, wird sportlich nicht mehr genutzt. 

Welche Sportarten gibt es bei den Paralympics?

5er-Blindenfußball, Badminton, Boccia, Bogenschießen, Dressursport, Gewichtheben, Goalball, Judo, Kanu, Leichtathletik, Radsport, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlfechten, Rollstuhlrugby, Rollstuhltennis, Rudern, Schwimmen, Sitzvolleyball, Sportschießen, Taekwondo, Tischtennis, Triathlon – und damit dieselben wie schon in Tokio.

Welche Luxemburger sind dabei?

Zwei luxemburgische Athleten haben sich für Paris 2024 qualifiziert. Für Rennrollstuhlfahrerin Katrin Kohl wird Paris 2024 die erste Teilnahme an den Paralympics sein, sie hofft auf ein großes Sportfest: „Ich habe schon eine WM mitgemacht, ich denke aber, das wird noch einmal viel größer.“ Tom Habscheid, der seine Karriere eigentlich schon beendet hatte, ist für die Spiele in Frankreich noch einmal auf das internationale Parkett zurückgekehrt und hat sich auf Anhieb qualifiziert. Für den Kugelstoßer sind Paris die dritten Paralympics. Nach Platz vier in Tokio will er es jetzt noch einmal wissen. „Ich will eine gute Leistung abliefern und eine gute Weite schaffen. Alles andere wäre ein Bonus.“

Wer sind die Paralympics-Stars?

Der deutsche Prothesen-Weitspringer Markus Rehm gehört zu den herausragenden Sportlern in Paris. Seit 2011 hat er alle 15 Titel bei Welt- und Europameisterschaften sowie Paralympics gewonnen. Mit 8,72 Meter hält er zudem den Weltrekord. Die Niederländerin Diede de Groot gewann im Rollstuhltennis seit 2021 alle Grand-Slam-Turniere. Der Australier Ryley Batt gilt nicht nur wegen seiner zwei Paralympics-Erfolge als bester Rollstuhl-Rugbyspieler überhaupt.

Gibt es ein Maskottchen?

Die „Phryges“ sind den „Phrygischen Mützen“, die mit der Französischen Revolution von 1789 verbunden sind, nachempfunden und sollen als Duo die Olympischen und Paralympischen Spiele vertreten.

Wo kann man die Paralympics im Fernsehen sehen?

ARD und ZDF teilen sich die Berichterstattung von den Paralympics auf. Das ZDF beginnt am 28. August mit der Eröffnungsfeier. Mehr als 60 Stunden Live-Sport wird es geben. Dazu werden rund 75 Stunden Para-Sport auf den Streaming-Kanälen von ARD und ZDF live gezeigt.

Paralympics 2024 in Zahlen

2: Katrin Kohl und Tom Habscheid: Luxemburg wird in Paris mit zwei Athleten vertreten sein.
10: Es gibt in gleichen Disziplinen verschiedene Sieger. Dies liegt an der Einstufung der Athleten, die nach dem Grad ihrer Behinderung klassifiziert werden. Insgesamt gibt es zehn Einstufungen nach Beeinträchtigungsarten.
17: In Paris finden seit der Premiere 1960 in Rom die XVII. Paralympischen Sommerspiele statt. Dabei werden in 17 Wettkampfstätten Medaillen vergeben. Das Stade de France bietet 77.000 Fans Platz und ist der größte Schauplatz.
72: In nur vier von 22 Sportarten fallen 72 Prozent aller 549 Medaillen-Entscheidungen: in der Leichtathletik (164 Entscheidungen), im Schwimmen (141), Radsport (51) und Tischtennis (31).
549: 549 Medaillenentscheidungen stehen insgesamt an.
1948: Die ersten Sportspiele für Rollstuhlfahrer fanden 1948 parallel zu den Olympischen Sommerspielen statt. Seit 1960 werden die Paralympics regelmäßig ausgetragen. Seit 1992 sind die Paralympischen Spiele organisatorisch mit den Olympischen Sommerspielen verbunden und finden am gleichen Ort statt. Die ersten Paralympischen Winterspiele waren 1976 in Schweden.
4.400: Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) erwartet etwa 4.400 Sportlerinnen und Sportler aus 168 Ländern: Rekord.
2 Millionen: Für die Paralympischen Spiele in Paris sind einen Tag vor der Eröffnungsfeier bereits rund zwei Millionen Tickets verkauft. „Wir haben Stadien, die voll sein werden“, kündigte Tony Estanguet als Chef des Organisationskomitees an. Er sei optimistisch, dass auch die verbleibenden 500.000 Eintrittskarten in den kommenden Tagen noch verkauft werden.