TennisRaphael Calzi scheidet bei den Sudstroum Open aus, genießt aber trotzdem den Moment

Tennis / Raphael Calzi scheidet bei den Sudstroum Open aus, genießt aber trotzdem den Moment
Raphael Calzi wird seine Profikarriere im September beenden müssen Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Raphael Calzi ist am Mittwoch bei den Sudstroum Open auf dem Escher Gaalgebierg in der ersten Runde des Hauptfeldes ausgeschieden. Trotz der Niederlage versuchte der Luxemburger den Moment zu genießen, denn es war eines seiner letzten Turniere als Tennisprofi.

Nach dem Match schüttelte Raphael Calzi seinem Gegner fair die Hand. Dann packte er seine Tennisschläger in seine Tasche und verließ sofort den Platz. Nach 1:46 Stunden hatte er sich beim ITF-Turnier Sudstroum Open gerade dem Deutschen Louis Wessels mit 5:7, 3:6 geschlagen geben müssen. „Nach einer Niederlage ist man natürlich immer enttäuscht. Vor allem, wenn der Score so eng ist“, sagte Calzi wenige Augenblicke danach.

Zu Beginn des Matches tat er sich zunächst schwer. Wessels, der in der ATP-Weltrangliste 1.626 Plätze besser eingestuft ist, ging im ersten Satz mit 4:1 in Führung – doch dann kam Calzi plötzlich immer besser in Fahrt und glich sogar zum 5:5 aus, ehe sein Gegner den Satz doch noch für sich entschied. „Es ist schade, dass ich es nicht in den Tiebreak geschafft habe. Dort stehen die Chancen immer 50:50“, sagte der Luxemburger. Im zweiten Satz musste er sich dann mit 3:6 geschlagen geben. Fazit: „Insgesamt war es eigentlich ein gutes Match. Mein Gegner war in den wichtigen Momenten aber ein Stückchen besser. Das ist okay. Er war auch von Anfang an der Favorit. Ich denke, es wäre mehr drin gewesen, aber Details haben den Unterschied gemacht.“ 

Dennoch versuchte Calzi den Augenblick zu genießen. Denn in zwei Monaten wird er einen Schlussstrich unter seine Profikarriere ziehen. Bis dahin will er so viel Spaß wie möglich auf dem Platz haben – auch wenn das zeitweise wie am Mittwoch in Esch nicht so einfach ist. „Man will immer noch gewinnen und kompetitiv sein“, so der 27-Jährige. „Ich versuche es trotzdem so gut es geht zu genießen.“

Auslaufender Vertrag bei der Armee

Calzi beendet seine Profikarriere, weil sein Elitesportvertrag bei der Armee ausläuft. „Ab Mitte September werde ich nicht mehr von der Armee freigestellt, um Vollzeit auf der Tour zu spielen“, erklärte er. „Sie bieten mir danach eine Übergangszeit an, um mich auf die Berufswelt vorzubereiten.“ Ohne die Armee weiter Tennis auf der Profitour zu spielen, wäre für die Zeit danach zwar eine Option. „Finanziell ist das aber sehr schwierig. Hotels, Flüge, Trainer: Da kommen sehr viele Kosten zusammen, die ich ohne die Armee nicht weiter investieren kann und will.“ In zwei Monaten beginnt für den 27-Jährigen daher ein neuer Lebensabschnitt. „Ich bin extrem dankbar, dass die Armee mir die Möglichkeit gegeben hat, drei Jahre auf der Profitour zu spielen“, so Calzi. Wie es nach September weitergehen wird, weiß er noch nicht genau. „Aber es geht in Richtung Arbeit.“

Bevor es so weit ist, wird er noch einige Future-Turniere spielen. Zum Abschluss reist Calzi dann Mitte September noch mit der luxemburgischen Davis-Cup-Mannschaft von Kapitän Gilles Muller nach Neuseeland, wo es um den Einzug in die Play-offs zur Weltgruppe I geht. „Das wird wahrscheinlich der große Abschluss“, verriet er. Tennis will der FLT-Sportler aber auch danach weiterspielen – nur nicht mehr auf professioneller Ebene. „Auf den Tennisplätzen in Luxemburg wird man mich aber ganz bestimmt weiter sehen.“

Rodesch und Garcia im Achtelfinale

Die beiden FLT-Spieler Chris Rodesch und Aaron Gil Garcia haben bei den Sudstroum Open in Esch das Achtelfinale erreicht. Rodesch (ATP 645) setzte sich am Mittwoch nach nur 58 Minuten mit einer 6:1, 6:0-Machtdemonstration gegen den Russen Nikolay Vylegzhanin (ATP 544) durch, in der Runde der besten 16 trifft er am Donnerstag auf den Kroaten Nino Serdarusic (ATP 417). Garcia (ATP 1.490) konnte sich derweil in zwei Sätzen mit 6:4, 6:4 gegen den Deutschen Felix Einig behaupten. Im Achtelfinale wartet mit dem an Position eins gesetzten Belgier Gauthier Onclin (ATP 275) nun am Donnerstag eine schwierige Aufgabe auf den Luxemburger.