Razzia bei Luxemburger Team

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„Pünktlich“ am Tag der neuen Enthüllungen der „Süddeutschen Zeitung“ über Frank Schleck nahmen gestern Abend italienische Carabinieri eine Razzia im Mannschaftshotel der Luxemburger Delegation in Gaggiolo bei Varese vor.

Rund 20 Mann der Carabinieri-Spezialeinheit NAS („Nuclei Antisofisticazione e Sanita“), die regelmäßig in Italien bei Anti-Doping-Razzien zum Einsatz kommt, begannen um 20.00 Uhr mit der Durchsuchung des Hotels „Bar Ristorante Gonzaga Hotel“ in Gaggiolo.
Betroffen war nur das Luxemburger Team, nicht die im gleichen Hotel logierende norwegische Delegation. Die Durchsuchung dauerte um Mitternacht noch an, der Verantwortliche des Einsatzes rechnete mit dem Ende gegen 1.00 Uhr.
Die Razzia wurde von der Staatsanwaltschaft in Varese angeordnet. Über die Gründe kann derzeit nur spekuliert werden. Einen möglichen Grund wollte der Verantwortliche jedenfalls nicht bestätigen: Die Suche nach einem Sauerstoffzelt zur Simulation des Höhentrainings.
Joachim zur
Blutabgabe
Wie das „T“ vor Ort erfahren konnte, hatte Benoît Joachim bei seiner Anti-Doping-Kontrolle nach dem Zeitfahren im auszufüllenden Formular in der Rubrik „Anmerkungen“ (wo gegebenenfalls der Gebrauch von Medikamenten angegeben werden muss) vermerkt, er habe während der Vorbereitung auf die WM ein solches Sauerstoffzelt benutzt. Dies ist laut den Regeln des Radsport-Weltverbands UCI erlaubt, in Italien mit seiner wesentlich strengeren Doping-Gesetzgebung jedoch verboten.
Wie gesagt, dies als Ursache für die Razzia wollte der Einsatz-Verantwortliche nicht bestätigen. Fakt ist nur, dass Joachim gleich nach Ankunft der Carabinieri zu einer Blutabgabe gebeten wurde.
Andy Schleck seinerseits meinte zu der Aktion, dies sei in Italien „üblich“, das habe er auch beim Giro d’Italia schon erlebt.
Bis Redaktionsschluss dieser Seite wurde nichts Verdächtiges im Hotel gefunden. P.L./clc