VueltaRoglic macht Boden gut – und erhält Zeitstrafe

Vuelta / Roglic macht Boden gut – und erhält Zeitstrafe
Primoz Roglic erhielt eine 20-Sekunden-Strafe wegen Windschattenfahrens hinter dem Teamfahrzeug Foto: AFP/Ander Gillenea

Der Vorsprung des Australiers Ben O’Connor bei der Vuelta schmilzt weiter. Topfavorit Primoz Roglic holt auf – doch aufgrund einer Zeitstrafe liegt er noch immer mit über einer Minute Rückstand auf Platz zwei.

Primoz Roglic hat bei der schwersten Kletterei der Spanien-Rundfahrt die Rückkehr ins Rote Trikot verpasst. Bei der spektakulären und brutal schweren Bergankunft auf dem Cuitu Negru wurde der Kapitän des Teams Red Bull-Bora-hansgrohe am Sonntag Fünfter und machte in der Gesamtwertung nur wenig Boden gut. Zu allem Überfluss erhielt Roglic auch noch eine 20-Sekunden-Strafe, weil er nach dem Wechsel auf ein anderes Rennrad vor dem Schlussanstieg im Windschatten eines Teamfahrzeuges gefahren war.

Der dreimalige Vuelta-Champion liegt damit weiter deutlich hinter dem Australier Ben O’Connor, der auf seinen Verfolger Roglic als Tageselfter 38 Sekunden einbüßte, durch dessen Strafe aber noch 1:03 Minuten Vorsprung hat. Seinen zweiten Etappensieg feierte der Spanier Pablo Castrillo (Equipo Kern Pharma).

„Es war eine sehr, sehr harte Woche, ein anstrengender Tag heute“, sagte Roglic. Er sei „ganz glücklich mit diesem Ergebnis“, auch wenn der erhoffte Sprung auf Platz eins nicht glückte. O’Connor war hochzufrieden, nachdem er die Spitzenposition im Klassement erneut erfolgreich verteidigt hatte: „Ich führe weiter, das ist wichtig. Ich nehme es, wie es ist.“

Pause am Montag

Auf dem bis zu 23 Prozent steilen Schlussanstieg, der über 18,9 km Länge auf 1.835 m Höhe über Meer führte, machte eine am Ende auf drei Fahrer zusammengeschrumpfte Ausreißergruppe den Sieg unter sich aus. Castrillo griff drei Kilometer vor dem Ziel an und setzte sich von Pavel Sivakov (Frankreich/UAE Emirates) sowie Alexander Wlassow aus Russland (Red Bull-Bora-hansgrohe) ab. Wlassow kam zwar noch einmal an Castrillo heran, der am Donnerstag den ersten spanischen Sieg bei der diesjährigen Vuelta-Auflage geholt hatte, konnte aber nicht vorbeigehen.

In der Verfolgergruppe zog Roglic gut zwei Kilometer vor dem Etappenende an, doch O’Connor, der keinen Helfer mehr bei sich hatte, hielt den Rückstand in Grenzen. Am Samstag hatte Roglic zunächst keine weitere Zeit gutgemacht. Den Sieg nach 200,5 km in Villablino sicherte sich der Australier Kaden Groves vor dem belgischen Topstar Wout van Aert vom Team Visma Lease a Bike.

Am Montag gönnt sich die Vuelta den zweiten und letzten Ruhetag, danach steht die nächste wegweisende Etappe an, die mit dem berühmten Anstieg zu den Lagos de Covadonga abgeschlossen wird. Ein Luxemburger ist bei der Spanien-Rundfahrt bekanntlich nicht mehr dabei, nachdem Kevin Geniets und Michel Ries letzte Woche beide vorzeitig ausgestiegen waren. (SID)

Im Überblick

14. Etappe: Villafranco del Bierzo – Villablino (200,5 km): 1. Kaden Groves (Australien/Alpecin-Deceuninck) 4:21:34 Stunden, 2. Wout van Aert (Belgien/Visma-lease a bike), 3. Corbin Strong (Australien/Israel-Premier Tech), 4. Mathias Vacek (Tschechien/Lidl-Trek), 5. Pau Miquel (Spanien/Equipo Kern Pharma) alle gleiche Zeit

15. Etappe: Infiesto – Valgrande-Pajares Cuitu Negru (143 km): 1. Pablo Castrillo (Spanien/Equipo Kern Pharma) 3:45:51 Stunden, 2. Alexander Wlassow (Russland/Red Bull-Bora-hansgrohe) 0:12 Minuten zurück, 3. Pavel Sivakov (Frankreich/UAE Emirates) 0:31, 4. Enric Mas (Spanien/Movistar Team) 1:04, 5. Primoz Roglic (Slowenien/Red Bull-Bora-hansgrohe) gleiche Zeit

Stand in der Gesamtwertung nach 15 von 21 Etappen: 1. Ben O’Connor (Australien/Decathlon Ag2r La Mondiale Team) 60:19:22 Stunden, 2. Roglic 1:03 Minuten zurück, 3. Mas 2:23, 4. Richard Carapaz (Ecuador/EF Education-EasyPost) 2:44, 5. Mikel Landa (Spanien/Soudal Quick-Step) 3:05

Wirtgen nicht im Ziel

Der Russe Roman Ermakow (CTF Victorious) setzte sich gestern beim Grand Prix Kranj (SLO/1.2) im Alleingang vor dem Italiener Matteo Baseggio (UC Trevigiani) und Alexandre Balmer (Corratec-Vini Fantini) aus der Schweiz durch. Tom Wirtgen (Felt Felbermayr) fuhr die 158,6 km, ebenso wie 69 weitere Konkurrenten, nicht zu Ende. Bei der Waterslay Ladies Challenge (NL/2.Ncup) kam Gwen Nothum im Trikot des luxemburgisch-österreichischen „Mixed-Teams“ nach drei Tagen auf Platz 38, mit einem Rückstand von 3:36 auf Gesamtsiegerin Paula Ostiz aus Spanien. Ihre Teamkollegin Lena Lallemang war auf der letzten Etappe vorzeitig ausgestiegen. (M.N.)

MERSCH Joseph Victor
2. September 2024 - 12.24

Keine Gnade von der Jury !
Was in einer Etappe laufend toleriert wird bestrafen die Kommisäre hier plötzlich drastisch.
Oder will man das Spektakel der Vuelta noch weiter erhöhen !
Die schwäche von ROGLIC in der Bergankunft gegen MAS ist vielleicht nach dieser Aufholjagd circa 20 Kilometer vor dem Ziel zu erklären !