„Marathon pour tous“Tageblatt-Korrespondent Pierrot Feltgen startet in der Nacht zum Sonntag beim 10-Kilometer-Lauf durch Paris

„Marathon pour tous“ / Tageblatt-Korrespondent Pierrot Feltgen startet in der Nacht zum Sonntag beim 10-Kilometer-Lauf durch Paris
Seit über 950 Tagen läuft Pierrot Feltgen jeden Tag – was ihm die Türen zu Olympia öffnete Foto: privat

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Seit Dienstag ist Pierrot Feltgen als „Tourist“ in den Sportstädten der Olympischen Spiele unterwegs, nun wird es langsam Zeit, die eigene Wettkampfkleidung zurechtzulegen. In der Nacht zum Sonntag startet der Basketball-Experte des Tageblatt beim „Marathon pour tous“ über 10 Kilometer.

Margot und Pierrot Feltgen beim Beachvolleyball
Margot und Pierrot Feltgen beim Beachvolleyball Foto: privat

Volleyball, Beachvolleyball und eine ganze Menge Leichtathletik: Margot und Pierrot Feltgen haben in den vergangenen Tagen versucht, das Maximum aus dem Aufenthalt in Paris herauszuholen. „Nach London sind es für mich die zweiten Olympischen Spiele als Zuschauer. Ich kann nur sagen, dass dieses Event immer etwas Unglaubliches ist, was über alles hinausragt, was man sich sonst so vorstellen kann.“ 2012 musste er die Halle ausgerechnet vor dem Bronzematch von Judoka Marie Muller verlassen: „Wir hatten nur Tickets für die Wettkämpfe am Morgen bekommen. Wir haben den Kampf dann von draußen auf einem Bildschirm verfolgt. Kurz später lief uns dort noch ihr Vater über den Weg.“

Anekdoten und Geschichten aus dem Luxemburger Sportmilieu kennt Pierrot Feltgen unzählige. Der Basketball-Korrespondent des Tageblatt hat sich jahrelang in den Dienst von Special Olympics gestellt, ist inzwischen Sekretär von sportspress.lu und zudem seit dem 21. Dezember 2021 jeden Tag (!) in seinen Laufschuhen unterwegs gewesen. Nach Paris brachte ihn diese eiserne Disziplin und eine App: „Ich hatte vor etwa zwei Jahren erstmals vom ‚Marathon pour tous’ gehört. Über deren App nimmt man an den unterschiedlichsten Challenges teil. Das fiel mir nicht schwer, da ich aufgrund meines Streak-Run täglich Kilometer sammele.“ Insgesamt hat er 50 dieser Herausforderungen mit Bravour bestanden. „Das ging dann von mindestens fünf Kilometer pro Woche über einen Dauerlauf von zwei Stunden bis hin zu 25 Kilometern. Bis auf diejenigen, bei denen es um Schnelligkeit ging, habe ich alle mitgemacht.“

Start um 0.20 Uhr

Doch die Monate vergingen – aber Feltgen ergatterte nie eine der Marathon-Startnummern, die zwischenzeitlich verlost worden waren. „Am 1. August 2023 bat man mich dann, per Mail zu bestätigen, dass ich an der Verlosung für die Startnummern in Paris teilnehmen möchte.“ Das tat er. Als einer von insgesamt 400.000 Anwärtern erhielt er dann am 7. März dieses Jahres die Nachricht, dass er zu den glücklichen 20.024 Läufern beim 10-Kilometer-Lauf gehören wird. Die gleiche Anzahl an Freizeitläufern wird schon drei Stunden vorher auf die olympische Strecke der 42 Kilometer geschickt.

Der Luxemburger wird in der Nacht zum Sonntag um 0.20 Uhr mit der Nummer 44214 vor dem Hôtel de Ville an den Start gehen. Von dort geht es durch die rue de Rivoli, am Louvre entlang bis zum Trocadero. Das Ziel befindet sich auf Höhe der „Invalides“. „Wenn man 44, 21 und vier zusammenzählt, kommt man auf mein Alter“, meinte Feltgen mit einem Lachen. 60 Minuten sind die ungefähre Zielzeit, die er anstrebt. „Wenn es fünf oder sieben Minuten mehr werden, ist das kein Problem für mich.“ Nach einer sehr kurzen Nacht wird der Sportfreak dann am Sonntagmittag den zweiten Teil seiner Mission in Paris antreten: Er holt die nächste Uniform und Akkreditierung ab. Feltgen hat sich für einen Volunteer-Platz bei den Paralympics gemeldet und wurde einer Delegation als Assistent zugeteilt.

So kurz vor dem Lauf genießt er allerdings vor allem das Gefühl, „Teil der Olympiade zu sein. Ich nehme an einem Wettbewerb der Olympischen Spiele teil und werde eine Medaille bekommen …“ Ob seine Frau Margot ihm mitten in der Nach zujubeln wird, ist ungewiss. Stattdessen würde es ihn nicht überraschen, seinen ebenso sportverrückten Bruder Marc, trotz dessen Volunteer-Verpflichtungen bei den Spielen, irgendwo unterwegs zu erblicken.

150 Gramm wiegt die Medaille

Bereits Mitte Juni wurde die Finisher-Medaille der beiden „Marathon pour tous“-Distanzen von den Organisatoren vorgestellt. Das Band erstrahlt in der leuchtenden Farbe eines Sponsoren und Partners des Rennens, während auf der 150 Gramm schweren Medaille Datum, Logo und die Kilometerzahl eingraviert wurden. Sie ist 8,5 Zentimeter hoch und 7,7 Zentimeter breit. 


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