Paris 2024Warum für Vera Hoffmann „Dabeisein“ nicht alles ist

Paris 2024 / Warum für Vera Hoffmann „Dabeisein“ nicht alles ist
Angetrieben von vielen Luxemburger Fans holte Vera Hoffmann das Maximum heraus Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Aus Luxemburger Sicht endeten die Olympischen Spiele 2024 am Mittwochmorgen mit einem 10. Platz von Vera Hoffmann. Die Mittelstreckenläuferin ging zum Abschluss noch einmal an ihr Limit und kann in den nächsten Tagen mit einem guten Gefühl vom Trubel in Paris profitieren. 

Für einen ganz großen Coup reichte es nicht. Dafür war die Besetzung im Hoffnungslauf über 1.500 Meter zu stark. Nur drei der zwölf Damen am Start würden ein Ticket für das Halbfinale bekommen. Wie am Vortag kam Vera Hoffmann gut weg und konnte sich bei einem eher langsamen Tempo im hinteren Mittelfeld einordnen. Anders als am Dienstag musste sie aber diesmal etwas weiter außen laufen. „Ich hatte mir vorgenommen, mich zu trauen, mitzugehen. Jeder wollte eine gute Position haben, als es richtig losgehen würde. Deshalb habe ich dann auch ein paar Extra-Meter machen müssen, was nicht optimal war.“ 

Doch bis zur vorletzten Runde bleibt sie dran, beißt sich fest. Dann entscheidet sich Linda Hallen, die Bremse zu lösen. „Die Australierin ist nach 800 Metern nach vorne gegangen und dann ging es auch schon los. Ich habe versucht, dranzubleiben, und habe gut reagiert. Die Devise lautete ab da, nicht aufzugeben.“ Trotz aller Bemühungen entsteht ein kleines Loch, doch mit viel Vorsprung auf die Damen hinter ihr läuft Hoffmann nach 4:11,28 Minuten über die Ziellinie (Platz 10). 

Ziel erreicht

„Das Gefühl ist nicht ganz das gleiche wie am Dienstag, doch letztlich kann ich zufrieden sein. Ich fühlte mich auch weniger frisch als gestern. Die Zeit sieht weniger gut aus, aber das lag daran, dass das Rennen langsamer losging und es dann zu diesem schnellen Tempo am Schluss überging. Auf dem Papier sagt die Endzeit also nicht unbedingt alles aus. Mein großes Ziel war, alles zu geben, und das habe ich erreicht.“

Weshalb die 27-Jährige an den Weg dorthin erinnerte. „Ich habe zwei gute Rennen gemacht – und zwar zwei Rennen auf einem ganz hohem Niveau. Ich habe bewiesen, dass ich gut in Form bin und hierher gehöre. Dabei sein ist nicht alles. Jeder, der hier antritt, hat den schweren Weg der Qualifikation hinter sich gebracht und verdient seinen Platz. Ich bin dankbar, diese Erfahrung gemacht haben zu können. Es war ein Wahnsinnserlebnis. Ich bin stolz auf meine Leistung.“

Während einige Kollegen des Teams Lëtzebuerg bereits abgereist sind, startet für die Mittelstreckenläuferin jetzt erst der zweite Teil der Olympischen Spiele: Ein paar Leichtathletik-Finals aus der Zuschauerperspektive, ein obligatorischer Ausflug zum Eiffelturm und der Wunsch, ein bisschen mehr von dieser Stimmung aufsaugen zu können, die Paris in den vergangenen Tagen so magisch aussehen ließ. 

Bilanz am Samstag

Mit dem Hoffnungslauf von Vera Hoffmann endeten die Olympischen Spiele aus Luxemburger Sicht zumindest auf sportlicher Ebene. Am Samstag wird das COSL bei seiner Pressekonferenz in der „Maison du Luxembourg“ die Bilanz ziehen, bevor die Sportler am Sonntag bei der Abschlusszeremonie im Stade de France noch mal zu Ehren kommen werden.